Rezensionsgrafik zum Buch "Mörderland" von Kim Faber und Janni Pedersen mit verschiedenen Eckdaten zum Buch

Im bereits vierten Band der sehr erfolgreichen Thrillerreihe von Kim Faber und Janni Pedersen brennt es in Dänemark an allen Fronten. In einem Kohlekraftwerk in Nordjütland kommt es zu einer Explosion, bei der ein Mitarbeiter des Wachdienstes auf tragische Weise ums Leben kommt. Schnell kommt der Verdacht auf, dass die Verursacher des Anschlages im Milieu der militanten Klimaaktivisten zu finden sind. Unterdessen sorgt auch in Kopenhagen ein gewaltsamer Todesfall für Aufsehen, da der Sohn eines bekannten Politikers ermordet aufgefunden wurde. Der Vater des Opfers ist dabei ausgerechnet der dänische Klimaminister, sodass eine Verbindung zum Attentat auf das Kraftwerk nicht ausgeschlossen werden kann. Allerdings scheint der Tote jedoch auch gefährliche Kontakte in die organisierte Drogenszene gehabt zu haben.

Mit vereinten Kräften gegen Klimaterror und Politmord

Es gibt in “Mörderland” also gleich zu Beginn einige brisante Baustellen und da erweist es sich als kluger Schachzug, dass sich das Autorenpaar in den vergangenen Bänden bereits tatkräftige Verstärkung für das ursprüngliche Ermittlungsduo bestehend aus dem routinierten Martin “Juncker” Junckersen und der nicht weniger kompetenten Signe Kristiansen “großgezogen” hat. Letztere lässt in diesem Roman nämlich erst einmal auf sich warten und stößt erst nach knapp einem Drittel der Geschichte zu den Ermittlungen hinzu. Stattdessen übernimmt zunächst Juncker den Fall des ermordeten Politikersohnes und erhält dabei Unterstützung durch seine aufstrebende Kollegin Nabiha Khalid, die in diesem Band eine größere Rolle als zuvor einnimmt. Auch beim Einsatz rund um das Kraftwerk darf der “Nachwuchs” ran, so verstärkt hier der junge Ex-Soldat Kristoffer Kirch das zuständige Team, welcher für Fans der Reihe ebenfalls kein Unbekannter ist. Während Kristoffer aber weiterhin eher eine Nebenrolle einnimmt sorgt vor allem die impulsive Nabiha für frischen Wind und bringt als konservativ erzogene, aber sexuell an Frauen interessierte Palästinenserin auch eine interessante Hintergrundgeschichte mit Konfliktpotenzial mit.

Wieder ein echter Pageturner – aber mit kleinen Nachlässigkeiten

Wie schon die vorherigen Bände ist auch “Mörderland” wieder sehr spannend geschrieben und erweist sich durch die vielen Perspektivwechsel und knackigen Kapitel schnell als weiterer Pageturner, der zudem am Puls der Zeit ist und aktuelle politische und gesellschaftliche Brandherde aufgreift und geschickt zu einer fesselnden Story verknüpft. Gerade zum Ende hin wird die Geschichte immer rasanter und sorgt auch durch eine persönliche Verwicklung Junckers in den Fall für reichlich Dramatik. Allerdings wird der Handlungsstrang um die Umweltterroristen dabei zunehmend vernachlässigt und letztlich etwas lieblos abgefrühstückt, wohingegen die andere Erzählebene ein würdigeres Finale verpasst bekommt, das am Schluss lediglich vielleicht eine Pointe zu viel hat. Das sind lediglich kleine Kritikpunkte, die aber dennoch dafür sorgen, dass “Mörderland” insgesamt wohl der bisher schwächste Band der Reihe ist, gegen die allesamt hervorragenden Vorgänger aber trotzdem nur leicht abfällt. Die Geschichte um Juncker, Signe, Nabiha und Kristoffer scheint jedoch längst noch nicht auserzählt und so darf man sich hoffentlich noch auf viele weitere packende Thriller aus dem Hause Faber/Pedersen freuen.

Mörderland (Juncker & Kristiansen #4) – Kim Faber & Janni Pedersen
  • Autor:
  • Original Titel: Skyggeriget
  • Reihe: Juncker & Kristiansen #4
  • Umfang: 480 Seiten
  • Verlag: Blanvalet
  • Erscheinungsdatum: 26. Juli 2023
  • Preis Broschiert 17,00 €/eBook 13,99 €
Cover:
Charaktere:
Story:
Atmosphäre:
Gesamt:
8/10
Fazit:
Auch der vierte Band für Juncker und Kristiansen erweist sich als raffiniert erzählter und brandaktueller Pageturner, der lediglich zum Ende hin kleinere Schwächen offenbart.

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