Wer bisher noch keinen Roman der beiden Schweden Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist – die ihre Bücher unter dem gemeinsamen Pseudonym “Erik Axl Sund” schreiben – gelesen hat, der sollte vermutlich auch nicht gerade mit “Waldgrab” damit anfangen. Das liegt nicht etwa daran, dass die Geschichten der beiden nicht lohnenswert seien, sondern an einer unverkennbaren Eigenwilligkeit in ihrem Stil – nicht unbedingt sprachlich, sondern eher in der Art und Weise, wie die Romane inhaltlich aufgebaut sind und über die einzelnen Bände hinweg ein komplexes Gesamtbild erschaffen. (mehr …)

In seiner Jahrzehnte umfassenden literarischen Karriere hat Stephen King unzählige denkwürdige Charaktere erschaffen, doch wenn man seine Leser:innen nach ihrem Favoriten fragen würde, so würde sich gerade unter jüngeren Fans des Bestsellerautors vermutlich ein klarer Publikumsliebling herauskristallisieren: Holly Gibney. Auch ihrem Schöpfer scheint die etwas verschroben wirkende Ermittlerin besonders am Herzen zu liegen, denn jene bekommt in Kings neuestem Roman ihren bereits sechsten Auftritt im Rampenlicht und ist diesmal sogar (verdiente) Namensgeberin des prägnanten Buchtitels: “Holly”. (mehr …)

Während der Corona-Pandemie haben sie traurige Berühmtheit erlangt, nun eröffnen sie auf gewisse Weise den zweiten gemeinsamen Kriminalroman der beiden Autorinnen Line Holm und Stine Bolther – die Rede ist hier von den dänischen Nerzen, auf die das COVID-19-Virus ebenfalls übersprang und die daraufhin auf Anordnung der Regierung getötet werden mussten. Sage und schreibe 15 Millionen Tiere wurden so gekeult und vergraben, bis viele Kadaver nur wenig später wieder aus der Erde gehoben werden mussten, weil die Gefahr einer Verseuchung des Grundwassers bestand. Auch “Brennender Zorn” beginnt mit einer solchen Aufräumaktion, allerdings bringen die Grabungen hier nicht nur teilweise verweste Nerze, sondern auch ein menschliches Skelett zutage. (mehr …)

Für die meisten gilt wohl der Dodo als das Symbol einer ausgestorbenen Tierart, doch mit diesem traurigen Schicksal ist das im 17. Jahrhundert zuletzt gesichtete Lebewesen bei weitem nicht alleine. Auch ein weiterer flugunfähiger Vogel hat die Ausbreitung des Menschen und seinen Eingriff in die Natur nicht überlebt: der Riesenalk. Mit bis zu 85 cm Körpergröße und einem Gewicht von knapp fünf Kilogramm war dieser der größte Vertreter aus der Familie der Alkenvögel, zu der zum Beispiel auch der populäre Papageitaucher gehört. Optisch erinnerte der Riesenalk an einen Pinguin, ist mit diesem jedoch trotz seines Gattungsnamens (Pinguinus) nicht verwandt und war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Inseln des Nordatlantiks zuhause – bis er eben vom Menschen ausgerottet wurde. (mehr …)

Was Deutschland im Jahr 2006 erlebte, spielte sich in Schweden bereits zwölf Jahre zuvor ab: ein Sommermärchen, das ein ganzes Land für wenige Wochen in Atem hielt. Denn als die schwedische Fußball-Nationalmannschaft der Herren am 19. Juni 1994 gegen Kamerun in die Weltmeisterschaft in den USA startete, hätten wohl nur die kühnsten Optimisten dem Team zugetraut, auch gut vier Wochen später noch im Turnier vertreten zu sein. (mehr …)

“Blutland” ist der dritte gemeinsame Thriller aus der Feder des Autorenpaares Kim Faber und Janni Pedersen und nach “Winterland” und “Todland” zugleich auch der dritte Fall für die beiden Ermittler:innen Martin “Juncker” Junckersen und Signe Kristiansen. Seit den dramatischen Ereignissen des Vorgängerbandes ist in der Zwischenzeit etwas mehr als ein Jahr vergangen, in dem Signe nach einigen Regelüberschreitungen vorrangig eine Disziplinarstrafe bei der Streifenpolizei abgebrummt hat. Nun darf sie jedoch endlich zurückkehren in die Abteilung für Gewaltkriminalität und bekommt es auch direkt wieder mit einem brisanten und öffentlichkeitswirksamen Fall zu tun. Bei einer umstrittenen Kundgebung eines Rechtspopulisten ist es im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro zu gewaltsamen Ausschreitungen mit Gegendemonstrant:innen gekommen, die den Tod eines Neonazis zur Folge hatten. (mehr …)

In seiner norwegischen Heimat ist Jan-Erik Fjell längst ein renommierter und prämierter Bestsellerautor, im deutschen Sprachraum ist dessen Reihe um den Osloer Kriminalkommissar Anton Brekke jedoch noch weitestgehend unbekannt. Das ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass von der mittlerweile schon neun Bände umfassenden Serie gerade einmal die ersten beiden in deutscher Übersetzung erschienen sind – und das offenbar mit eher mäßigem Erfolg, denn seit dem Jahr 2013 hat es kein weiterer Roman des Autors hierzulande in die Verkaufsregale geschafft. (mehr …)

Mit seinem zweiten Roman “Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert” feierte der Schweizer Joël Dicker 2012 nicht nur seinen Durchbruch als Schriftsteller, sondern auch einen internationalen Bestseller, der in über 40 Sprachen übersetzt wurde und sich millionenfach verkaufte. Ein gutes Jahrzehnt später erscheint nun mit “Die Affäre Alaska Sanders” der Roman, der vom Piper Verlag als die langersehnte Fortsetzung dieses Erfolges vermarktet wird. (mehr …)

“Der Pfad des Rächers”, der zweite Band der “18/4”-Trilogie des chinesischen Autors Zhou Haohui, sammelt bereits die ersten Pluspunkte, noch bevor die Handlung überhaupt beginnt, denn: er liefert vorab eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse des Auftaktromans. Das ist nicht nur eine nette Aufmerksamkeit gegenüber den Leser:innen, sondern auch sehr hilfreich, denn “18/4: Der Hauptmann und der Mörder” erzählte eine Geschichte, die nicht nur ungemein spannend und raffiniert konstruiert war, sondern zudem auch insgesamt sehr komplex ausfiel. (mehr …)

“Urlaub machen kann jeder. Reisen muss man reisen”. So lautet das selbstbewusst formulierte und im ersten Moment vielleicht sogar etwas hochnäsig wirkende Motto von Jochen Schliemann und Michael Dietz, die seit 2018 im gemeinsamen Podcast “Reisen Reisen” von ihren zahlreichen Erlebnissen im In- und Ausland berichten. Was damals in einer provisorisch zum Tonstudio umfunktionierten Abstellkammer begann ist knapp 5 Jahre und rund 130 Folgen später zum erfolgreichsten deutschsprachigen Reise-Podcast geworden – da kann man solche Sprüche schon einmal mit Überzeugung raushauen. (mehr …)

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