“Der Pfad des Rächers”, der zweite Band der “18/4”-Trilogie des chinesischen Autors Zhou Haohui, sammelt bereits die ersten Pluspunkte, noch bevor die Handlung überhaupt beginnt, denn: er liefert vorab eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse des Auftaktromans. Das ist nicht nur eine nette Aufmerksamkeit gegenüber den Leser:innen, sondern auch sehr hilfreich, denn “18/4: Der Hauptmann und der Mörder” erzählte eine Geschichte, die nicht nur ungemein spannend und raffiniert konstruiert war, sondern zudem auch insgesamt sehr komplex ausfiel. (mehr …)

“Urlaub machen kann jeder. Reisen muss man reisen”. So lautet das selbstbewusst formulierte und im ersten Moment vielleicht sogar etwas hochnäsig wirkende Motto von Jochen Schliemann und Michael Dietz, die seit 2018 im gemeinsamen Podcast “Reisen Reisen” von ihren zahlreichen Erlebnissen im In- und Ausland berichten. Was damals in einer provisorisch zum Tonstudio umfunktionierten Abstellkammer begann ist knapp 5 Jahre und rund 130 Folgen später zum erfolgreichsten deutschsprachigen Reise-Podcast geworden – da kann man solche Sprüche schon einmal mit Überzeugung raushauen. (mehr …)

Im August 2005 kommt es in den USA zu einer der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte des Landes: Der Hurrikan “Katrina” fegt tagelang durch den Südosten der Vereinigten Staaten und hinterlässt insbesondere im Großraum New Orleans eine Schneise der Zerstörung, der insgesamt knapp 2000 Menschen zum Opfer fallen. (mehr …)

Man kann vom literarischen Schaffen von Sebastian Fitzek halten, was man möchte – eines kann man dem Bestsellerautor jedoch wohl kaum vorwerfen: mangelnde Kreativität. Diese manifestiert sich zwar nicht selten in absurden Handlungskonstrukten und fragwürdigen Gewaltexzessen, hat aber gerade in den Frühwerken Fitzeks auch den ein oder anderen denkwürdigen und überaus gelungenen Plottwist hervorgebracht. (mehr …)

Schon im Alter von sieben Jahren war für Hannah Emde klar, dass sie eines Tages einmal „Tiereztin“ werden und sich gegen „Tierkweler“ einsetzen würde – so schrieb sie es nämlich als junges Mädchen in ihr Freundebuch. Etwas mehr als zwei Jahrzehnte später ist aus der kleinen Hannah nicht nur eine erwachsene Frau geworden, sondern die derzeit vielleicht bekannteste Tierärztin Deutschlands. Nicht nur dass sie mit dem hier rezensierten Werk „Abenteuer Artenschutz“ bereits einen Sachbuch-Bestseller geschrieben und im Alter von 25 Jahren ihre eigene Tierschutzorganisation gründete, hat sie seit Anfang des Jahres 2022 auch noch ihre eigene Dokuserie im NDR: „Hannah goes wild“. (mehr …)

Es gibt ja immer wieder das Vorurteil gegenüber Psycholog:innen, dass diese selbst eigentlich ihre größten Patient:innen seien und einen großen Eigenbedarf an Therapie nötig hätten – und im Fall von Dr. Chloe Davis ist dieses Stigma sicherlich nicht völlig aus der Luft gegriffen. Mit 32 Jahren führt die junge Frau dabei von außen betrachtet ein erfolgreiches und erfülltes Leben: sie ist promovierte Psychologin, hat sich eine eigene Praxis aufgebaut und steht wenige Wochen vor der Hochzeit mit dem Mann ihrer Träume. Doch hinter der perfekten Oberfläche schleppt Chloe seit zwei Jahrzehnten ein schlimmes Trauma mit sich, von dem nur ihre engsten Vertrauten wissen. (mehr …)

„My sole purpose is to entertain you“ schreibt J. D. Barker im Nachwort seines Romans „Game On – Der Einsatz ist dein Leben“ – und an dieser Mission lässt der Thriller-Autor auch von der ersten Seite an keine Zweifel aufkommen. Dass es in diesem Buch wild und zügig zugeht merkt man nämlich bereits an der ersten Szene mit Radiomoderatorin Jordan Briggs, der zentralen Figur dieser Geschichte. Die Karrierefrau steckt mitten im berüchtigten New Yorker Morgenverkehr, hat nur noch wenige Minuten bis zum Beginn ihrer Sendung und feuert im Angesicht der drohenden Verspätung eine Salve ungebremster Flüche nach der anderen in Richtung ihrer Leidensgenossen im dichten Stau. Die Zeit tickt gnadenlos, irgendwann hat Briggs die Nase voll und lässt ihren Audi A8 einfach mitten auf der Straße stehen und stürmt Richtung Büro – unmittelbar vor den Augen eines verdutzten Streifenpolizisten, dem die unverblümte Dreistigkeit fast die Sprache verschlägt. (mehr …)

Es ist eher eine Seltenheit, dass es Kriminalromane aus dem asiatischen Raum rüber in die westlichen Bücherregale schaffen und wenn, dann sind es oft Werke japanischer Autoren wie Keigo Higashino oder Hideo Yokoyama, die es hierzulande zumindest annähernd in den Mainstream schaffen. Daher lässt es durchaus aufhorchen, wenn zur Abwechslung einmal ein Spannungsroman aus China eine deutsche Übersetzung erhält – wenn auch in diesem Fall nur über den Umweg aus dem Englischen und das auch erst ein gutes Jahrzehnt nach der Erstveröffentlichung. Besonders neugierig wird man dann aber, wenn es sich gleich um eine ganze Trilogie handelt, denn genau das ist dem chinesischen Autor Zhou Haohui mit seiner „18/4“-Reihe gelungen, die mit dem Roman „Der Hauptmann und der Mörder“ ihren Anfang findet. (mehr …)

Mit dem Erscheinen von „Bloodless: Grab des Verderbens“ umfasst die Thriller-Reihe um den exzentrischen FBI-Agenten Aloysius Pendergast nun sagenhafte 20 Bände, in denen nicht nur der ungewöhnliche Ermittler alle erdenklichen Höhen und Tiefen durchmachen musste – sondern auch die Leser:innen. Während der allererste Pendergast-Roman „Relic: Museum der Angst“ und die frühen Folgebände für die meisten Preston/Child-Fans wohl nach wie vor die goldene Ära der Reihe darstellen, war die Qualität der letzten Bände zum Teil doch sehr schwankend und man hatte im Verlauf der Serie nicht nur einmal das Gefühl, dass diese ihren Zenit überschritten hatte. (mehr …)

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass Anette Strohmeyer eine Abneigung gegen deutsche Skandinavien-Urlauber entwickelt, sobald sie ihr „nordisches“ Pseudonym Anne Nørdby überstreift, denn wie schon in „Kalter Strand“ hat es die mittlerweile in Kopenhagen lebende Autorin in „Kalte Nacht“ auch beim zweiten Auftritt ihres Ermittlers Tom Skagen auf die Touristen aus ihrem Heimatland abgesehen. Während im ersten Band eine deutsche Familie in einer dänischen Ferienhaussiedlung einen regelrechten Höllentrip erlebte, trifft es diesmal die Hamburger Familie Nowak, die sich in einem südschwedischen Dorf ihre ganz persönliche Urlaubsidylle aufbauen wollte. Doch der Traum vom Schweden-Klischee im renovierten roten Holzhaus mitten im Wald findet im beschaulichen Hultsjö ein jähes und schreckliches Ende, als der Wagen der vierköpfigen Familie zerschellt am Baum neben einer Landstraße gefunden wird. Der Vater wurde offenbar beim Aufprall getötet, die ältere Tochter liegt ebenfalls tot auf der Rückbank und ihre jüngere Schwester schwer verletzt auf dem Beifahrersitz. Ein tragischer Unfall, der bei der Polizei aber schnell beunruhigende Fragen aufwirft, denn zum einen fehlt von der Mutter jede Spur, zum anderen war das ältere Mädchen offenbar bereits verstorben, bevor das Auto von der Straße abkam… (mehr …)

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