Jan-Erik Fjell zählt in Norwegen zu den erfolgreichsten Krimiautoren und wurde in seinem Heimatland auch bereits vielfach mit renommierten Buchpreisen ausgezeichnet. Seine Thriller um den eigenwilligen Ermittler Anton Brekke erfreuen sich dort seit Jahren großer Beliebtheit. In Deutschland hingegen gilt Fjell immer noch eher als Geheimtipp, er bekommt aber seit einer Weile auch hierzulande etwas größere Aufmerksamkeit, seit der Goldmann Verlag in die Reihe eingestiegen ist. Mit der Neuauflage des Auftaktbandes „Nebelstille“, ursprünglich bereits unter dem Titel „Der stumme Besucher“ erschienen, will man Fjells Werke nun weiter einem breiteren Publikum zugänglich machen. (mehr …)
In seinem Science-Fiction-Thriller „Die invasive Art“ entwirft Manuel Schmitt (in der Medien- und Gaming-Branche bekannt geworden als YouTuber „SgtRumpel“) ein düsteres Zukunftsszenario, in welchem die Ozeane kollabieren und die Menschheit vor einer ökologischen Katastrophe steht. Das Buch ist nach dem Videospiel-Roman „Godmode“ Schmitts zweites Werk und nimmt seine Leser:innenschaft diesmal mit in den Bereich der „Klimafiktion“. Die Handlung folgt drei unterschiedlichen Protagonist:innen – der philippinischen Geologin Mayari, der norwegischen Biologin Svea und dem amerikanischen Ingenieur Mat – bei ihrer Suche nach den Ursachen des Meeressterbens. Dabei stoßen sie an verschiedenen Orten der Welt auf Anomalien in den Weltmeeren. Eine zentrale Rolle scheint hier eine neue Quallenart zu spielen, deren Verhalten die Naturgesetze infrage stellt – und deren Ausbreitung womöglich das ohnehin schon höchst empfindliche Gleichgewicht im Meer bedroht. (mehr …)
Der Engländer Stuart Turton hat sich mit seinen ersten beiden Romanen bereits einen Namen als Schöpfer unkonventioneller Kriminalgeschichten gemacht. Mit „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ und „Der Tod und das dunkle Meer“ zeigte der Autor, dass er sich nicht von klassischen Krimistrukturen limitieren lässt, sondern diese auf mitunter sehr originelle Weise auch mit Elementen anderer Genres zu kombinieren weiß. „Der letzte Mord am Ende der Welt“ führt diesen Ansatz nun konsequent weiter – und das diesmal mit einer dystopischen Note, aber einem gewohnt raffiniert konstruiertem Setting: In einer postapokalyptischen Zukunft, in der ein tödlicher Nebel die Erde überzogen hat, existiert nur noch eine einzige, isolierte Inselgemeinschaft. Diese lebt unter der Obhut von drei Wissenschaftler:innen, die das Überleben durch ein Schutzsystem sichern. Als eine der drei Führungspersönlichkeiten ermordet wird, droht das fragile Gleichgewicht jedoch zu kippen – und mit ihm das Schicksal der letzten Menschen. (mehr …)
Mit „Wintersonnenwende“ legen Pascal Engman und Johannes Selåker den zweiten Teil ihrer Krimireihe rund um den traumatisierten Ermittler Tomas Wolf und die ehrgeizige Journalistin Vera Berg vor. Der Roman knüpft unweit der Ereignisse des Vorgängers „Sommersonnenwende“ an, der im Sommer 1994 spielte und u. a. mit seiner besonderen Atmosphäre und einer gesellschaftlich aufgeladenen Stimmung beeindruckte. Im Nachfolgeband wird die Geschichte nun in der Silvesternacht 1994/95 fortgesetzt: Eine junge Frau flieht nackt durch den Schnee, kurz darauf wird ihr Freier tot aufgefunden – hingerichtet mit einem gezielten Kopfschuss. Während Wolf und sein Kollege Zingo im Stockholmer Rotlichtmilieu ermitteln, folgt Vera einer anderen Spur – einem mysteriösen Vermisstenfall, der das unmittelbare persönliche Umfeld von Tomas betrifft und diesen womöglich in arge Schwierigkeiten bringen könnte. (mehr …)
Nach Jahren in der Großstadt kehrt Ellen Roth zurück in das abgelegene Dorf am Rande der Alpen, in dem sie aufgewachsen ist. Dort will sie eine soeben freigewordene Hausarztpraxis übernehmen und einen Neuanfang wagen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft wird ein Mann tot an der örtlichen Skischanze aufgefunden – erhängt, womöglich Selbstmord. Schnell wird aber klar, dass mehr hinter dem Vorfall steckt. Der Tote ist ein unliebsamer Bekannter aus ihrer Jugend, und Ellen wird unweigerlich in die düsteren Geheimnisse des Dorfs und ihrer eigenen Vergangenheit hineingezogen. (mehr …)
In seiner Tätigkeit als Ermittler der skandinavisch-deutschen Sondereinheit Skanpol ist Tom Skagen in den bisherigen drei Bänden schon ordentlich im Norden Europas herumgekommen und in „Kalter Sturm“ verschlägt es den Deutsch-Schweden nun hauptsächlich nach Island. Allerdings eher unfreiwillig, denn in erster Linie flüchtet Skagen vor den weitreichenden Fängen eines Netzes skrupelloser Rechtsextremer auf die – ein Story-Überbleibsel aus dem vorangehenden Band. In einer besonders abgelegenen und rauen Ecke Islands soll sich Skagen nun in seinem Exil nützlich machen und das Verschwinden eines kleinen Jungen sowie einen Mord aufklären. (mehr …)
Spätestens seit Agatha Christies Klassiker „Und dann gabs keines mehr“ („And Then There Were None“) zählt es zu den beliebtesten und wohl auch am meisten genutzten Krimi- bzw. Thriller-Szenarien: eine Gruppe von Menschen verschlägt es – aus welchen Gründen auch immer – auf eine abgelegene Insel, wenig später taucht eine Leiche auf und dann dauert es nicht allzu lange, bis es auch dem Rest der Gruppe nach und nach an den Kragen geht. (mehr …)
„Ein vergnügliches Stück Eskapismus […] mit Leichen“ wollte Daniel Cole schaffen, als er im Corona-Lockdown das Buch „Jackdaw“ schrieb. Eine wohl eher ungewöhnliche Beschreibung für einen Thriller, der früh mit recht ausgefallenen Morden aufwartet, bei denen die Opfer zumeist auf bizarre Weise enthauptet worden. Zudem ist auch die Inhaltsbeschreibung des Romans etwas irreführend, und das gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen wird die weibliche Protagonistin, Detective Constable Scarlett Delaney, reißerisch als Tochter eines Serienmörders angekündigt, was viel Raum für eine komplexe und düstere Hintergrundgeschichte öffnet – im Verlauf der Handlung dann aber praktisch gar keine Rolle spielt. Wenn überhaupt dann hält dieses Familientrauma lediglich dafür her, die Hauptfigur als unberechenbar und psychisch instabil darzustellen – was beim Lesen aber auch kaum auffallen würde, wenn die skeptischen Polizeikollegen nicht wiederholt darauf hinweisen würden. (mehr …)
Das deutschsprachige Romandebüt des Franzosen Morgan Audic sticht nicht nur mit dem markanten Eisbären-Cover hervor, sondern auch durch sein ungewöhnliches Setting, denn „Das kalte Schweigen der See“ spielt in den eisigen Weiten der Polarregion – genauer gesagt auf dem Archipel Spitzbergen (bzw. „Svalbard“) und den norwegischen Lofoten. (mehr …)
Während Jan-Erik Fjell in seiner Heimat Norwegen längst zu den Bestsellerautor:innen im Thriller-Genre zählt, ist er auf dem deutschen Buchmarkt noch vergleichsweise unbekannt. Das liegt sicher auch daran, dass seine ersten Bücher der Anton-Brekke-Reihe hierzulande wohl damals eher wenig erfolgreich waren und die weiteren Bände dann gar nicht erst veröffentlicht wurden. Mit dem sechsten Band “Nachtjagd” startete der Goldmann Verlag dann aber einen Wiederbelebungsversuch der Serie – offenbar mit größerem Erfolg, denn nun ist mit “Dunkelhaus” nicht nur die direkte Fortsetzung erschienen, auch die ersten Bücher der Reihe werden anscheinend nun nach und nach neu aufgelegt. (mehr …)