Tags: Cody McFadyen, Der Todeskünstler, Leserunde, Smoky Barrett, SmokyIsBack
+++ Achtung: Dieser Beitrag setzt die Kenntnis der ersten 42 Kapitel
von „Der Todeskünstler“ voraus und kann daher Spoiler enthalten +++
Zuallererst einmal ein großes SORRY von meiner Seite für die Stille in den letzten Wochen und das Ausbleiben der Diskussionsbeiträge zu den ersten Kapiteln vom zweiten Smoky-Barrett-Band „Der Todeskünstler“, aber ich war beruflich und privat so sehr beschäftigt dass (fast) keine Zeit zum Lesen, geschweige denn zum Bloggen blieb. Nun bin ich zumindest lesetechnisch aber wieder auf dem aktuellen Stand und damit gibt es an dieser Stelle nun auch endlich den ersten Beitrag zum Todeskünstler. 🙂
Wer nach den dramatischen und schmerzhaften Ereignissen im Auftaktband „Die Blutlinie“ auf Erholung für Herz und Psyche gehofft hat, dürfte schnell eines besseren belehrt worden sein, denn auch im zweiten Buch fährt Autor Cody McFadyen wieder allerhand seelische und körperliche Grausamkeiten auf, die nicht nur seinen Charakteren um Protagonistin Smoky Barrett, sondern auch uns Lesern wieder ordentlich zusetzen dürften.
Quantico oder Los Angeles?
Dabei könnte für Smoky alles so einfach sein, bekommt sie von ihrem Vorgesetzten zu Beginn des Buches doch das Angebot, für das FBI als Ausbilderin in Quantico zu arbeiten – und damit der täglichen Gewalt den Rücken zu kehren und stattdessen ein zumindest für eine Bundesagentin sehr geregeltes Leben zu führen. Zwar erhalten ihre Ambitionen, eines Tages selbst die FBI-Einheit in Los Angeles zu leiten, dadurch einen herben und endgültigen Dämpfer, die Tatsache, dass sie aber nun (Pflege-)Mutter eines kleinen Mädchens ist, dürfte bei ihrer Entscheidung jedoch sicherlich eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Wie würdet ihr in Smokys Situation entscheiden: ihrem Team und den brutalen Mordfällen den Rücken kehren und sich für ein halbwegs normales Leben entscheiden oder weiter den Abschaum der Menschheit jagen, ohne Rücksicht auf das eigene Leben?
„Es ist eine Arbeit, die getan werden muss“
Damit verbunden ist auch meine zweite Frage, in der ich von euch wissen möchte, ob ihr euch selbst vorstellen könntet, in Smokys Beruf zu arbeiten und den menschlichen Abgründen Tag für Tag entgegenzublicken. Als Krimi-Leser sind wir förmlich süchtig nach dem Kick, doch Smoky selbst sagt über ihren knallharten Beruf: „Es ist kein Nervenkitzel, keine Herausforderung, an der man sich messen kann, keine Grusel-Achterbahn. Es ist eine Arbeit, die getan werden muss.“ Hättet ihr das Zeug dazu oder fühlt ihr euch hinter dem Buchdeckel deutlich sicherer?
Sarahs Tagebucheinträge: störend oder packend?
Frage #3 widmet sich eher der Erzählweise des Buches, denn die Gegenwarts-Handlung in „Der Todeskünstler“ wird bekanntlich immer wieder von längeren Auszügen aus Sarah Langstroms Tagebuch unterbrochen, in dem das 16-jährige Opfer des Killers von ihrer seit Jahren andauernder Tortur und psychischen Zerstörung berichtet. Findet ihr diese Einblicke interessant/fesselnd/wichtig oder stören diese ausführlichne Zwischenspiele eurer Meinung nach eher den Erzählfluss?
Wie viel Normalität braucht Bonnie?
Die letzte Frage für diese Diskussionsrunde dreht sich wieder um Smokys Privatleben, denn nach langer Zeit des Verdrängens kann sie sich schließlich dazu durchringen, ihre Tochter Bonnie nach den traumatischen Erlebnissen in „Die Blutlinie“ wieder in ein normales Leben zu führen. Ihre Freundin Elaine bietet dazu an, Bonnie zuhause zu unterrichten, um dem Kind zumindest eine geregelte Schulbildung zu ermöglichen. Findet ihr diese Entscheidung richtig oder sollte Smoky das Mädchen lieber in eine richtige Schule schicken, um sie auch wieder an den Umgang mit anderen Kindern zu gewöhnen? Läuft die FBI-Agentin eurer Meinung nach vielleicht sogar Gefahr, Bonnie völlig zu isolieren?
Nachfolgend gibt es noch einmal die Kurzfassung der Fragen in der Übersicht. Diese könnt ihr natürlich wieder wie gehabt unter diesem Beitrag, auf Twitter oder Facebook oder in euren eigenen Blogbeiträgen beantworten. Und wie immer gilt: Hashtag #SmokyIsBack dabei nicht vergessen ?
Lieber Sebastian,
mach dir nichts draus jeder hat mal Stress und einfach keine Zeit alles gut.
Zu den Fragen.
1. Also ich denke sie sollte den Job nicht annehmen. Sie hat dort all ihre Freunde und die sind mehr wie eine Familie. Auch Bonnie liebt sie alle, daher denke ich es ist besser wenn sie bleibt.
2. Definitiv nicht. Ich finde es ist ein total Interessanter Beruf, aber allein die Tatsache das ich kein Blut sehen kann (in echt) würde es doch etwas schwer machen xD
3. Die Tagebuch Passagen sind richtig klasse. Ich finde sie geben der Geschichte noch mal etwas mehr Tiefgang und machen es irgendwie so echt. Versteht ihr was ich meine. Sie geben Charakter.
4. Für den Anfang denke ich das es Ok ist, wenn Bonnie Privat Unterricht bekommt. Besser wie keinen. Klar irgendwann sollte sie auch wieder in die Richtige Schule gehen, alleine wegen Sozialen Kontakten. Dennoch denke ich das es ok ist, sie macht in diesem Teil schon echt Wahnsinns Schritte und das kommt mit der Zeit bestimmt.
Hallo,
wie immer hinke auch ich noch hinter her und bin erst bei Kapitel 25 angekommen.
Trotzdem beantworte ich schon mal die Fragen, die ich in meinen Augen auch schon gut einschätzen kann. (Ich frage mich gerade ob in Kapitel 25- 42 überhaupt irgendetwas spannendes passiert?).
Frage 1: Ich würde wahrscheinlich bleiben und nicht den neuen Job annehmen, denn dort hätte ich Familie, Freunde und einen Job den ich mag (wäre ich Smoky). Ganz sicher würde ich mich jedoch mit jemandem meines Vertrauens besprechen.
Frage 2: Ich denke nicht, dass ich in diesem Job arbeiten könnte. Erstens kann ich kein Blut sehen bzw. keine Unfälle und zweitens fehlen mir die passenden Charaktereigenschaften wie Durchsetzungsvermögen und Härte für den Job. Den Geruch von Blut kann ich jedoch bestätigen und sagen, dass man sich daran schnell gewöhnt, da ich mal Praktikum im Wildpark gemacht habe und dort unter anderem Fleisch für die Raubtiere bearbeitet habe. Stundenlang.
Frage 3: Ich finde die Erzählungen von Sarah mal spannend, mal sehr lang, denn sie bringen die Ermittlungen kaum vorran. Noch störender finde ich allerdings die Wiederholungen von Smokys Notizen. Man merkt ich habe nicht die Geduld für das Buch.
Frage 4: Ich finde das Smoky sich ein bisschen zu viel sorgt und auch in diesem Fall nicht auf das Naheliegende kommt: Sie könnte einen Psychiater fragen, wie sie mit Bonnie arbeiten könnte/sollte. Die Entscheidung, dass Bonnie erste einmal Privatunterricht bekommt finde ich gut. Das Elaine das macht, finde ich ein wenig übertrieben. Die Frau sollte sich mal ausruhen.
Q1: I think Smoky would be miserable if she took the job. She relies so much on her circle of People in L.A.—what does she think she would do when she showed up in Quantico with only herself and Bonnie? XD Aside from that, I think her current job is one of two things keeping Smoky from sinking back into depression.
Q2: Nope. The stress would definitely kill me. XD Also, I would never want job to be my whole life.
Q3: Sarah’s passages bothered me quite a bit in the beginning because they definitely interrupted the flow of the story for me, and I didn’t care as much about Sarah’s side of the story. That changed at specific point, though, and then I thought her sections were both interesting and extremely painful. I would have preferred if both Sarah’s passages and the book itself had been shorter. I also had trouble remembering that Sarah is only 16 because I don’t think her diary is accurate for someone her age, regardless of the trauma she experienced.
Q4: This was one of the parts that bothered me the most. It was unrealistic enough that Smoky could be Bonnie’s legal guardian, but in the U.S. you can’t just teach someone at home unless the kid is either your own child or you’re a licensed educator and you have some sort of private school set up. So how exactly is Elaine going to teach not only Bonnie but also Sarah?! Legal issues aside, in theory I think it could be a good way to ease Bonnie back in to a regular routine, but I also think she should eventually go to a real school. Even if it’s a small, private hippie school or something. Otherwise she’s never going to fit into society, and her life will be a lot easier if she can.
Frage 1: Den Vorteil dieses Jobangebotes habe ich eigentlich nie gesehen. Okay, die Arbeitszeiten sind regelmäßiger und es lauern weniger Gefahren, ja natürlich, und das ist nicht zu verachten.
Aber ich verstehe Smokys „Suche nach Glück“ nicht. Sie hat in L. A. ein tolles Team, super Freunde, die fast schon eine Familie sind, eine Möglichkeit, wo Bonnie bleiben kann, so lange sie nicht tagsüber in die schule geht, und nicht zuletzt Tommy. Was verspricht sie sich (außer den besseren Arbeitsbedingungen) in Quantico, das anders oder sogar besser ist, dass sie ernsthaft überlegt, dort hinzugehen?
Frage 2: Es liest sich in Büchern immer so aufregend und abenteuerlich, zu spektakulären Kriminalfällen gerufen zu werden. Aber ich glaube nicht, dass ich auf Dauer damit klar käme, ständig auf Abruf zu sein und Gefahr zu laufen, jede nette Feier, jedes Theaterstück, einen faulen Nachmittag auf dem Sofa usw. abbrechen zu müssen, um zu den extra furchtbaren Morden zu müssen, die einen dann auch noch ins Privatleben verfolgen. Nö, ich beschränke mich gerne darauf, nur darüber zu lesen.
Frage 3: Meinen Lesefluss haben sie tatsächlich gestört, aber nicht, weil sie so lang waren, sondern weil sie in der Vergangenheitsform geschrieben waren. Mein Gehirn kommt sowieso ganz schlecht klar mit Büchern, die in der Gegenwartsform geschrieben sind, wie eben die Smoky Barrett Bücher. Und Sarahs Geschichte ist dann wieder in der Vergangenheitsform geschrieben. Das hat mich echt genervt und beim lesen durcheinander gebracht, weil das genau eine Sache anspricht, die ich beim lesen nicht leiden kann. Abgesehen davon fand ich das „Buch-im-Buch“ gut platziert und auch in seiner Ausführlichkeit gut, weil es einen ganz schön gepackt hat.
Frage 4: Ich glaube schon, dass Bonnie mit anderen Kindern zusammen gut aufgehoben wäre – besonders weil sie sowieso schon einen viel zu erwachsenen Eindruck macht. Sie muss herumblödeln und einfach kindischen Spaß haben dürfen, und zusammen mit anderen Kindern wird sie das eher wieder lernen als mit der selbst angeschlagenen Smoky. Aber das kann man auch mit den Kids aus der Nachbarschaft, einem Sportverein oder Kinderchor oder ähnlichem erreichen. Für’s Erste finde ich es gar nicht schlecht, wenn Bonnie von Elaina unterrichtet wird. So versäumt sie nicht zu viel Unterrichtsstoff und muss sich nicht damit auseinandersetzen, dass sie von den anderen Kindern begafft und evtl. gehänselt wird, weil sie durch ihr Schicksal natürlich etwas Besonderes ist. Aber auf Dauer finde ich einen Schulbesuch grundsätzlich besser.
Übrigens frage ich mich sowieso, wieso Bonnies Freunde aus der Zeit mit ihrer Mutter mit keinem Wort erwähnt werden. Es wurde ja nicht nur ihre Mutter ermordet, sondern Bonnie musste in eine andere stadt ziehen und hat ihre alte Schule, ihre Freundinnen, ihre Umgebung verloren und das wird einfach so angehakt. Bonnie scheint zu niemandem von früher Kontakt zu wollen. Fehlt da nicht ein ganzes Stück in Bonnies Leben, das man irgendwie mal hätte erwähnen sollten?