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Kein Jahreswechsel ohne die BuchSaiten Blogparade zum Jahresabschluss von Katrin und natürlich bin ich wieder einer der letzten, der seinen Beitrag zusammengestellt hat – aber das Jahr ist eben erst dann vorbei wenn es vorbei ist und auch am letzten Tag besteht theoretisch immer noch die Chance, dass sich ein Buch ins Rampenlicht drängt 😛 Für mich ist es bei der 7. Auflage der Blogparade die insgesamt vierte Teilnahme und mir macht es immer wieder Spaß, Kandidaten für die verschiedenen Kategorien zu finden sowie mich durch die Beiträge anderer Teilnehmer zu lesen. Falls ihr auch noch auf den letzten Drücker an der Blogparade teilnehmen möchtet, habt ihr dafür noch genau zwei Tage Zeit, denn traditionell endet die Aktion am Dreikönigstag. Alle Infos dazu findet ihr wie immer bei Katrin.

Buchsaiten Blogparade

Fangen wir direkt mit einer festen Größe meiner Blogparaden-Rückblicke an, denn Sebastian Fitzek ist bei meiner vierten Teilnahme schon zum insgesamt dritten Mal vertreten. Während Deutschlands Thriller-Autor Nr. 1 aber an dieser Stelle meist nicht besonders gut weggekommen ist und mit „Der Nachtwandler“ und „Passagier 23“ schon zweimal den Flop des Jahres abgeräumt hat, darf er sich diesmal über die Auszeichnung der positiven Überraschung freuen. Das liegt zwar zum großen Teil auch daran, dass ich mit meiner Erwartungshaltung bei den Büchern im letzten Jahr meist ziemlich ins Schwarze getroffen habe und es so gut wie keine großen Ausreißer nach oben oder unten gab, das soll den Erfolg von „Das Joshua-Profil“ aber nicht allzu sehr schmälern.

Zugegeben, meine Vorfreude auf das Buch war nach den oben genannten Enttäuschungen recht gering und die Messlatte dadurch nicht gerade hoch, Fitzeks flotter und thematisch brandaktueller Thriller hat mich aber überraschend gut unterhalten und mich trotz einiger kleiner Ungereimtheiten tatsächlich fesseln können. Zwar war auch „Das Joshua-Profil“ wieder nicht das Buch, was ich mir von einem Sebastian Fitzek mal wieder wünschen würde (wann gibt es von ihm endlich mal wieder einen kleinen, aber feinen Psychothriller?), trotzdem ist dieser Thriller wohl der Roman, der mich in diesem Jahr am meisten überrascht hat – auch wenn es letztlich nur zu einer guten und keiner überragenden Wertung gereicht hat.

Buchsaiten Blogparade2

Wenn ein Roman vollmundig mit dem Zitat „It’s like a cross between ‚Jurassic Park‘ and ‚Game of Thrones‘“ von niemand geringerem als „A Song of Ice and Fire“-Schöpfer George R.R. Martin beworben wird, führt dies bei mir als großem Dinosaurier-Fan natürlich zu einer riesigen Erwartungshaltung – mit Dinos kann man bei mir schließlich nicht viel falsch machen und so schien der Fantasy-Knaller vorprogrammiert. Leider war „The Dinosaur Lords“ von Victor Milán für mich jedoch bis auf die optisch tolle Aufmachung mit grandiosen Dinosaurier-Illustrationen eine einzige Enttäuschung – und das nicht nur, weil sich die Story als inhaltlich relativ belanglose 08/15-Fantasy-Kost entpuppt hat.

Viel ernüchternder fand ich hingegen, dass Milán gerade aus dem aufregenden Dino-Setting so unglaublich wenig herausgeholt hat und die faszinierenden Riesenechsen hier mehr oder weniger zu zahmen Packeseln und Reittieren verkommen. Außerdem haben mich die vielen verschiedenen und teilweise regelrecht bescheuerten Bezeichnungen und Namen der Dinos (wie soll man einen T-Rex mit Namen „Snowflake“ bitte ernstnehmen?) genervt, die es selbst jemandem wie mir, der die lateinischen Dinonamen seit dem 6. Lebensjahr auswendig runterrasseln kann, teilweise unmöglich gemacht hat, die Kreaturen auseinanderzuhalten. So denke ich nicht, dass die Reihe bei mir eine große Zukunft haben wird und wenn doch, dann wohl nur weil ich mich wieder einmal von dem auch beim zweiten Band genialen Cover habe blenden lassen…

Buchsaiten Blogparade3

In dieser Kategorie war die Entscheidung für mich innerhalb von Sekunden gefallen, denn wenn innerhalb von wenigen Tagen gleich zwei Bücher eines mir zuvor unbekannten Autors eine jeweils hochverdiente 9/10-Wertung abräumen können, darf man deren Verfasser wohl guten Gewissens als persönliche Autoren-Neuentdeckung des Jahres bezeichnen – in diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch, Peter Clines! Sowohl der mitreißende Science-Fiction-Thriller „The Fold“ als auch der packende Horror-Mystery-Mix „14“ konnten mich mit tollen und vor allem spannenden Geschichten, faszinierenden Rätseln, grundsympathischen Charakteren und einem grandiosen Humor überzeugen.

Das i-Tüpfelchen war für mich zudem die Tatsache, dass beide Bücher auch noch im selben Universum spielen und es einige aufregende Verbindungen zwischen den Geschichten zu entdecken gab. Ich hoffe inständig, dass Peter Clines die Rätsel und Geheimnisse dieser ganz eigenen Welt noch lange nicht ausgereizt hat und auf seine Leser noch einige Mysterien warten – denn ich habe definitiv noch einige offene Fragen, auf die ich dringend eine Antwort brauche 😀

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Auch in diesem Jahr haben sich natürlich wieder einige Kandidaten für das Cover des Jahres aufgedrängt und bei so wunderschönen Büchern wie z.B. Armada, Day Four, Atlanta Burns oder Jackaby fiel mir die Entscheidung alles andere als leicht. Den Ausschlag für „Illuminae“ von Amie Kaufman und Jay Kristoff hat aber letztlich der optische Gesamteindruck gegeben, denn dieses auch inhaltlich grandiose Science-Fiction-Epos überzeugt nicht nur mit der knalligen rot-orangenen Cover-Grafik, dem teilweise transparenten Schutzumschlag oder dem im Dokumenten-Stil gestalteten Einband des Buches, sondern auch der Aufmachung des Inhalts, die mit einigen kleinen typografischen Kunstwerken und insgesamt viel Liebe zum Detail einiges dazu beigetragen hat, dass „Illuminae“ für mich zu einem einzigartigen Lese-Erlebnis geworden ist.

Buchsaiten Blogparade5

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich für 2016 zwar bereits wieder eine prall gefüllte Wunschliste habe, sich für mich bisher aber noch nicht ganz DAS ganz große Highlight herauskristallisiert hat. So fiebere ich z.B. dem ein oder anderen Reihen-Abschluss wie Brandon Sandersons „Calamity“, Pierce Browns „Morning Star“ oder Rick Yanceys „The Last Star“ hingegen und bin auch auf das Maze-Runner-Prequel „The Fever Code“ von James Dashner gespannt, die derzeit aber wohl größte Vorfreude empfinde ich im Moment im Hinblick auf „Wolfsbeute“ von Bernard Minier, dem dritten Fall für Commandant Martin Servaz.

Die Minier-Thriller strahlen für mich immer eine besonders einzigartige Atmosphäre aus, ich mag die Hauptfigur sehr und auch die Geschichten der beiden ersten Bände konnten mich voll überzeugen, sodass das dritte Buch der Reihe für mich ein ganz klarer Pflichtkauf ist. Ich hoffe auch wieder sehr darauf, dass Johannes Steck wieder für das Einlesen der Hörbuchfassung ausgewählt wird, denn dieser passt nicht nur perfekt zum Protagonisten und dem Charakter der Reihe, sondern zählt auch zu meinen absoluten Lieblingssprechern und liest für meinen Geschmack viel zu wenige Hörbücher – in diesem Fall hätte ich bei „Wolfsbeute“ also praktisch gleich doppelt Grund zur Freude.

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3 Antworten zu diesem Beitrag

  • Peter Clines war auf jeden Fall eine gute Neuentdeckung! Dieses Jahr müssen wir mehr Leute überzeugen, “The Fold” und “14” zu lesen. (Übrigens bekam ich keine Antwort auf den Zettel, den ich in “The Fold” zurückließ. =/)

    Ich kann die Commandant Martin Servaz Reihe anfangen, nachdem ich “11/22/63” zu Ende anhöre. (Ich habe aber immer noch 26 Stunden. XD)

    • Vielleicht hat einfach noch nicht wieder jemand THE FOLD ausgeliehen und deshalb keiner geantwortet 😀

      Ja, hör nach DER ANSCHLAG mal ruhig SCHWARZER SCHMETTERLING, man kann nie genug angefangene Reihen haben 😀

  • Das sind alles so gar nicht meine Bücher, aber ich finde es gar nicht schlecht, dass auch Paraden dazwischen sind, wo nicht sofort wieder x Bücher auf den Wunschzettel wandern. Schön, dass du mitgemacht hast, ich bin sicher diese Tipps sind für Leser dieser Genre hilfreich 🙂

    Hab einen schönen Abend!