The_Titans_Curse_Rezi

Mitten im Winter werden Percy Jackson, Annabeth Chase und Thalia Grace von ihrem Freund, dem Satyr Grover Underwood, mit äußerster Dringlichkeit zu einem Internat in Maine gerufen. Dort angekommen berichtet ihnen Grover, dass er unter den Schülern auf zwei Halbgötter gestoßen sei – die beiden Geschwister Bianca und Nico di Angelo hätten sich zudem als äußerst vielversprechende Rekruten für das Camp Half-Blood herausgestellt. Allerdings ist deren Potenzial auch von den dunklen Mächten nicht unbemerkt geblieben, sodass die jungen Halbgötter schon kurz nach ihrer Ankunft in einen heftigen Kampf mit einem der Lehrer verwickelt werden, der sich als Mantikor, ein griechisches Mischwesen aus Löwen, Skorpion und Mensch, herausstellt. Erst durch das plötzliche Eintreffen der Jagdgöttin Artemis und ihren Mitstreiterinnen können Percy & Co. das Duell für sich entscheiden, müssen aber einen herben Verlust hinnehmen. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, droht die nächste Katastrophe: Artemis ist wenig später spurlos verschwunden, was die göttliche und menschliche Welt an den Rand eines Krieges mit fatalen Konsequenzen bringt…

Rick Riordans Götter-Spektakel geht in die dritte Runde

Auch bei „The Titan’s Curse“, dem dritten Band seiner Percy-Jackson-Reihe, bleibt Rick Riordan seinem Stil und damit auch seinem Erfolgsrezept treu: Wieder geht es direkt mitten rein in das Geschehen und schon nach wenigen Seiten steht der erste dramatische Kampf auf dem Programm, der für Fans der Reihe gleich einen schweren Schock mit sich bringt. Im folgenden ist die Götterwelt wieder einmal in Aufruhr und es zeichnet sich ein verheerender Krieg zwischen Göttern und Titanen ab – wenn man den Gerüchten um eine uralte Prophezeihung Glauben schenken darf. Und zum dritten Mal liegt das Schicksal von Zeus & Co. in den Händen von Percy Jackson und seinen Freunden, die sich mutig in die nächste gefährliche Mission stürzen. Hier darf im Vergleich zum Vorgänger nun auch wieder der Satyr Grover mitmischen, Verstärkung erhält das Team diesmal in Form von Thalia und zwei Jägerinnen der Göttin Artemis.

Von Göttern in Sportwagen und zickigen Jägerinnen

Letztere ist nur eine von vielen neuen Charakteren, die im dritten Band in die Geschichte eingreifen und bringt mit ihrer Gefolgschaft aus jugendlichen und unsterblichen Jägerinnen gleich eine ganze Menge frisches Blut in die Besetzung, was aber nicht gerade für Harmonie sorgt, da diese nicht besonders gut auf das andere Geschlecht zu sprechen sind – der Ärger mit Percy und Grover ist damit also schon vorprogrammiert und droht die wichtige Mission ernsthaft zu gefährden. Ich persönlich konnte mit den Jungs hier durchaus mitleiden, denn die Jägerinnen sind mit ihrer oft zickigen und überheblichen Art schon ein wenig anstrengend. Glücklicherweise gibt es aber noch andere Figuren, die mir dann deutlich besser gefallen haben, allen voran Artemis‘ Bruder Apollon, der Gott des Lichtes, der flippig im knalligen Sportwagen und mit lauter Musik und guter Laune daherkommt – ganz klar mein Highlight in „The Titan’s Curse“.

Gewohnt spannend und unterhaltsam, allerdings stagniert die Reihe etwas

Auch die Story enttäuscht nicht und bietet wieder abwechslungsreiche und spannende Action an prominenten Schauplätzen wie dem Smithsonian-Museum, dem Hoover-Damm oder der Golden Gate Bridge in San Francisco. Es jagt wie gewohnt ein Ereignis das nächste und bevor man sich versieht, ist man auch schon wieder im Eiltempo durch die Geschichte gerast. Dabei begegnet man erneut vielen Geschöpfen aus der griechischen Mythologie und erfährt wieder jede Menge Wissenswertes über Sagen und Legenden. Für sich genommen steht „The Titan’s Curse“ dabei meiner Meinung nach den beiden Vorgängern in nichts nach, allerdings würde ich mir im Blick auf die übergreifende Rahmenhandlung langsam etwas mehr Entwicklung wünschen. Zwar wird immer wieder Percys Rolle in Bezug auf eine beunruhigende Prophezeihung angedeutet, jedoch hatte ich beim Lesen nie das Gefühl dass sich die Situation der Halbgötter im Verlauf der Romane merklich dramatisieren würde. Wenn man gemein ist, kann man Rick Riordan vorwerfen, jedes Mal die gleiche Geschichte zu erzählen, bei der nur von Buch zu Buch die Schauplätze, Kreaturen und Charaktere ausgetauscht werden – und hat damit sicher nicht völlig Unrecht. Aber dieses Prinzip funktioniert nun einmal gut, die Storys sind spannend, man verbringt gerne Zeit mit den Protagonisten, Riordan schreibt unterhaltsam und amüsant und man nimmt auch nur allzu bereitwillig den Auffrischungskurs in griechischer Mythologie mit. Ich würde mir jedoch wünschen, dass der Autor im nächsten Band vielleicht einen etwas ernsteren Ton anschlägt und die Geschichte zumindest ein wenig reifen lässt – ansonsten befürchte ich nämlich langsam erste Abnutzungserscheinungen…

The Titan's Curse
  • Autor:
  • Deutscher Titel: Der Fluch des Titanen
  • Reihe: Percy Jackson and the Olympians #3
  • Umfang: 320 Seiten
  • Verlag: Disney Hyperion Books
  • Erscheinungsdatum: 5. Mai 2007
  • Preis Taschenbuch 5,60 €/eBook 5,25 €
Cover:
Charaktere:
Story:
Atmosphäre:
Gesamt:
8/10
Fazit:
Auch der dritte Percy-Jackson-Band steht seinen Vorgängern in Sachen Unterhaltung und Spannung in nichts nach, wenngleich ich mir so langsam eine erkennbare Weiterentwicklung der Reihe wünschen würde.

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2 Antworten zu diesem Beitrag

  • Hallo 🙂

    Deine Rezi kam genau zur rechten Zeit! Auch wenn ich die Bücher immer regelrecht verschlinge, fehlt es mir an Motivation sie weiterzulesen – irgendwie seltsam. Also danke für deine tolle Rezension – die für mich zugleich auch ein Motivationsschub war! 😀

    Liebe Grüße
    Maura

    • Das trifft sich ja dann gut 😀

      Ich musste ehrlich gesagt aber auch nach dem dritten Band mal eine Pause einlegen, irgendwie sind sich die einzelnen Bücher schon sehr ähnlich und bevor sich das zu schnell abnutzt mache ich lieber mal ne kleine Auszeit bis zum nächsten Teil…