Am 29. Januar 2011 gewann die Belgierin Kim Clijsters zum ersten Mal die Australian Open, Borussia Dortmund hatte nach einem 3:0-Sieg in Wolfsburg 14 Punkte Vorsprung auf den FC Bayern und war damit auf dem besten Wege zur Deutschen Meisterschaft (ja, damals gab es noch andere Titelträger als die ewigen Münchner…) und Peer Kusmagk setzte sich gegen Schwimmer Thomas Rupprath und Schauspiel-Kollegin Katy Karrenbauer durch und ließ sich von den RTL-Zuschauern zum Dschungelkönig krönen. Und irgendwann an diesem Wintersamstag setzte sich ein damals 23-jähriger Mediengestalter an seinen Computer und kam auf die Idee, es doch einmal mit einem Buchblog zu versuchen…

Kostenlose Bücher für meine Meinung? Ich bin dabei!

Seit meiner Kindheit schon war ich fast durchgehend ein begeisterter Leser und hatte irgendwann im Jahr 2007 nach anfänglicher Skepsis („Das ist doch was für Leute, die zu faul sind zum Lesen…“) auch noch Hörbücher für mich entdeckt. Plötzlich konnte man Geschichten auch noch auf Autofahrten, beim Aufräumen oder beim Kochen hören und noch mehr Literatur in praktisch der gleichen Zeit konsumieren – und das auch noch vorgelesen von bekannten Stimmen aus Film und Fernsehen. Ich wäre jedoch vermutlich nie auf die Idee gekommen, einen eigenen Blog zu starten doch als dann der (damals auch noch junge) Hörbuchanbieter Audible ein Rezensionsprogramm startete, kam ich plötzlich ins Grübeln: kostenlose Hörbücher und alles was man tun musste war, seine eigene Meinung zu den gehörten Titeln irgendwo niederzuschreiben?

Blogname? Irgendwas mit Büchern und Spannung…

Das klang aufregend und nach einem guten Deal, also zögerte ich nicht lange, suchte mir eine optisch halbwegs erträgliche WordPress-Vorlage und fing an, meine Eindrücke zu Hörbüchern niederzuschreiben – denn ganz ohne vorzeigbare „Schreiberfahrung“ hatte ich mich dann doch nicht getraut, mich bei Audible als Rezensent anzubieten. „Auf die Schnelle“ musste dann noch ein Blogname her und weil es aus naheliegenden Gründen irgendwas mit Büchern werden sollte, aber auch ein bisschen nach Spannung/Gefahr/Nervenkitzel/Horror klingen sollte und viele naheliegende Namen schon vergeben waren, ging dann eben das Bücher-Monster an den Start. So richtig zufrieden war ich damit zwar nicht, aber ich dachte mir „kannste ja immer noch ändern, wenn dir später noch was Besseres einfällt“. Tja…

Am 29. Januar 2011 um 12.27 Uhr ging dann also mein erste Beitrag online, eine Rezension zu „Rendezvous mit einem Mörder“ von J. D. Robb – ein romantischer Thriller, zu dem ich heute wohl nicht mehr greifen würde, aber damals war die Auswahl eben noch beschränkt und wer als Krimi- oder Thriller-Fan schon alle Bücher von John Katzenbach oder James Patterson gehört hatte, musste sich eben bei den wenigen Alternativen bedienen. Gelesen (oder sagen wir besser aufgerufen) haben den Beitrag bis heute nur insgesamt 95 Personen (oder noch weniger, wenn man Mehrfachklicks einkalkuliert), dennoch war damit der Grundstein zu diesem Blog gelegt.

Zehn Jahre später sieht das Ganze dann so aus:

Viele Jahre lang habe ich tatsächlich zu jedem gelesenen oder gehörten Buch eine Rezension veröffentlicht, mittlerweile sind neue Beiträge aber (leider) etwas seltener geworden und pendeln sich momentan eher bei ein bis zwei Posts im Monat ein. Das ist zwar weniger als mir lieb ist, realistisch betrachtet bleibt mir aber leider nicht mehr genug Zeit, um noch wie früher teilweise mehrere Stunden täglich in das Schreiben, Aufbereiten oder auch Kommentieren von Beiträgen anderer Blogger zu stecken – so gerne ich das auch tun würde.

Die Lust am Schreiben ist aber nach wie vor da, sodass in naher Zukunft auch kein Ende dieses Blogs in Sicht ist. Mittlerweile verfasse ich auch wieder zu jedem von mir gelesenen oder gehörten Buch eine Rezension, allerdings findet ihr diese hauptsächlich drüben bei Goodreads, weil das Rezensieren dort schlicht etwas unkomplizierter und mit weniger Aufwand verbunden ist – wer also Interesse an meinen Meinungen hat, darf gerne mal auf meinem Profil vorbeischauen.

Rezension zu „The Death Cure“ von James Dashner

Rezension zu „S. (Ship of Theseus)“ von J. J. Abrams und Doug Dorst

Rezension zu „Passagier 23“ von Sebastian Fitzek

Über die Jahre hinweg hat sich der Fokus bei mir auch etwas verschoben. Während ich früher mehrmals täglich die Zugriffszahlen auf Blogbeiträge kontrolliert habe und auch insgeheim immer ein wenig Followerzahlen und Neuerscheinungen hinterhergejagt bin, sehe ich das mittlerweile deutlich entspannter und habe auch kein Problem damit, wenn ich meine Rezensionen mehr oder weniger „für mich“ schreibe und das hinterher kaum jemand liest. Gerade bei Buchreihen stöbere ich auch mal ganz gerne in alten Artikeln und verfolge, wie sich meine Meinung über die Bände hinweg entwickelt hat. Auch ist meine Wertschätzung für Rezensionsexemplare oder auch Kommentare gestiegen und es freut mich einfach, wenn sich auch in weniger aktiven Jahren noch jemand an mein Projekt hier erinnert und ich eine Einladung zu bestimmten Bloggeraktionen bekomme oder jemand angeregt durch meinen Blog ein vielleicht nicht so bekanntes, älteres Buch für sich entdeckt.

Weniger ist mehr

Auch mein Konsumverhalten hat sich merklich verändert: Früher war es für mich keine Seltenheit, in einem Monat gerne mal zwischen zehn und 20 neue Bücher zu kaufen, von denen dann doch die meisten weitestgehend unbeachtet im Regal landeten. Heute habe ich weiterhin mein Hörbuch- und ein eBook-Abo, ansonsten kann ich die gekauften gedruckten Bücher eines Jahres bei mir häufig an einer Hand abzählen – dafür lese ich diese dann aber auch tatsächlich.

Danke für zehn tolle Jahre!

Abschließend kann ich jedoch sagen, dass ich den Einstieg in die Bloggerwelt nie bereut habe und dies sogar zu den besten Entscheidungen zähle, die ich je für mich getroffen habe. Ich habe dadurch so viele tolle und interessante Menschen kennengelernt und gerade für eine eher introvertierte Person wie mich war es immer schön zu sehen, wie viele andere Leute es „da draußen“ gibt, die ähnliche Interessen und Schwerpunkte in ihrem Leben haben. Es freut mich auch sehr, dass viele Kontakte und Freundschaften – zum Teil über die ganze Welt verstreut – auch über all die Jahre hinweg gehalten haben – selbst wenn man sich nur hin und wieder einen kurzen Tweet schreibt oder mal eben was bei Instagram kommentiert. Ich bin dankbar für die vielen großartigen Erlebnisse, die mir das Bloggen ermöglicht hat (z.B. die unvergesslichen Buchmesse-Treffen in der fast schon legendären Halle 8) und hoffe, dass in den nächsten Jahren noch viele weitere dazukommen werden. Ein großes Dankeschön an alle, die mich bisher auf diesem Weg in welcher Form und welchem Umfang auch immer begleitet haben, ich hoffe man liest/hört/sieht sich auch in Zukunft!

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3 Antworten zu diesem Beitrag

  • Glückwunsch zum 10jährigen! Ja, die Zeiten und die Prioritäten ändern sich in 10 Jahren. Ich bin jedenfalls froh, dich auf Goodreads und hier immer mal zu lesen. Deine Krimitipps waren über Jahre immer Gold wert, wenn mein Mann mal wieder sagte: “Lad mir doch mal nen guten Thriller runter.”

    Ich hoffe, man sieht sich nochmal irgendwann live auf einem Bloggertreffen!

    LG,
    Ute

  • Von Maraia am 30. Jan 2021 um 14:54

    Du hast vergessen zu erwähnen, dass du deine Frau ohne Blog nie kennengelernt hättest 😉

  • Wow, 10 Jahre gibt’s das Büchermonster schon? Ich hatte letztes Jahr 10jähriges, aber im Corona-Chaos hab ich das mal ignoriert. Vielleicht feiere ich das 11jährige Jubiläum 😉
    In der Zeit ist eine Menge passiert und ich finde es interessant, das eigene Leseverhalten zu beobachten und auch die Änderungen zu registrieren. Bei Dir hat sich im Laufe der Zeit auch einiges gewandelt. Aber es freut mich zu lesen, dass Du nicht ans Aufhören denkst und nach wie vor Spaß am Lesen und Bloggen bzw. Rezensieren hast!
    Und die Frau für’s Leben durch dieses Hobbyy kennenzulernen ist ja nun auch ein toller Nebeneffekt!

    Meinen herzlichen Glückwunsch zum runden Jubiläum!

    Liebe Grüße
    Gabi