Tags: Australien, Blutiger Winter, China, Das weiße Krokodil, Der Fledermausmann, Der siebte Tod, Dr. Siri und seine Toten, Göttin des Todes, Indien, Japan, Kakerlaken, Kambodscha, Kirgisistan, Laos, Neuseeland, Thailand, The Great Zoo of China, Verdächtige Geliebte
Genre: Thriller
Hier in Nordrhein-Westfalen sind die Sommerferien in dieser Woche zu Ende gegangen und auch der Thriller-Urlaub 2015 neigt sich seinem Abschluss zu. Eine letzte Station steht aber noch auf dem Reiseplan und nach den bisherigen literarischen Trips nach Europa, Amerika und Afrika fällt es nicht schwer, das noch fehlende Ziel zu erahnen – es geht nämlich nach Asien! Ob eiskaltes Morden im bitterkalten Kirgisistan, spirituelle Verbrecherjagd im laotischen Dschungel oder spektakuläre Drachen-Action in China – hier sollte eigentlich für jeden Thriller-Fan etwas dabei sein. Und um die Weltreise auch komplett zu machen, steht zum Abschluss auch noch ein kleiner Abstecher nach Australien und Neuseeland auf dem Programm. Viel Spaß also mit dem „Exotischen Nervenkitzel von Asien bis Australien“!
Bisherige Stationen:
Teil #1: Mörderischer Heimaturlaub
Teil #2: Eiskaltes Morden im Norden
Teil #3: Blutiger Städtetrip durch Europa
Teil #4: Amerikas Roadtrip des Todes
Teil #5: Safari des Schreckens
Teil #6: Exotischer Nervenkitzel von Asien bis Australien
1) Kirgisistan: Blutiger Winter – Tom Callaghan
Los geht die Reise in einem Land, das wohl kaum jemand auf Anhieb auf der Weltkarte finden würde: dem ehemaligen Sowjetstaat Kirgisistan. Im eisigen Bischkek wird hier die Leiche einer jungen Frau gefunden – der Körper aufgeschlitzt und mit einem fremden Fötus im Bauch. Selbst ein hartgesottener Ermittler wie Inspektor Akyl Borubaev ist von der Grausamkeit dieses Verbrechens schockiert. Es kommt jedoch noch dicker, denn die Tote ist zum einen die Tochter eines hochrangigen Politikers und bleibt zum anderen auch nicht das einzige Opfer eines wahnsinnigen Killers. Tom Callaghans Debütroman „Blutiger Winter“ ist ein gnadenloser Trip durch das eisige Kirgisistan, der mit einer komplexen und spannenden Story, einer intensiven und bedrückenden Atmosphäre und einer Hauptfigur mit Ecken und Kanten überzeugt – ein toller Reihen-Auftakt! (Rezension)
2) Indien: Göttin des Todes – Dan Simmons
Vom eiskalten Winter Kirgisistans geht es weiter ins nächste Höllenloch, dem 80er-Jahre Großstadtdschungel Kalkuttas. In den völlig überfüllten Straßen voller Dreck und Elend sucht ein Schriftsteller das geheimnisvolle Manuskript eines totgeglaubten indischen Lyrikers. Was als harmlose Reise beginnt, wird unversehens zu einem Alptraum: Das Manuskript enthält Beschwörungsformeln, mit deren Hilfe die Todesgöttin Kali auf die Erde zurückgeholt werden soll… Dan Simmons setzt auch hier wie gewohnt wieder auf viel Mythik und verstört vor allem mit seinem albtraumhaften Szenario, das eine mehr als würdige Kulisse für einen Horrorroman liefert. (Rezension)
3) Thailand: Kakerlaken – Jo Nesbø
Auch im exotischen Thailand geht es nicht gerade angenehm zu, wie schon der unappetitliche Titel des Buches erahnen lässt. Von Urlaubsparadies kann in Jo Nesbøs Auslandeinsatz für seinen Kult-Ermittler Harry Hole keine Rede sein, doch ein brisanter Polit-Mord erfordert den Spürsinn des erfahrenen Kommissars: Der norwegische Botschafter wurde ermordet in einem Bordell in Bangkok aufgefunden. In der drückenden Hitze Thailands muss Hole nun in ein dichtes Geflecht aus Korruption und Kinderpornografie eintauchen – keine leichte Kost, aber spannend erzählt und clever konstruiert! (Rezension)
4) Kambodscha: Das weiße Krokodil – K.T. Medina
Weiter geht es ins Nachbarland Kambodscha, wo die Engländerin Tess Hardy als Minensucherin auf den „Killing Fields“ des Rote-Khmer-Regimes den mysteriösen Unfalltod ihres Ex-Manns aufklären will und mitten in eine grausige Verbrechensserie stolpert, der immer wieder verstoßene junge Frauen zum Opfer fallen. K. T. Medina erzählt vor dem beklemmenden Hintergrund der tödlichen Minenfelder Kambodschas eine packende und clever konstruierte Geschichte, die auch mit einer sehr dichten Atmosphäre zu fesseln weiß. (Rezension)
5) Laos: Dr. Siri und seine Toten – Colin Cotterill
Nach all den bedrückenden Schauplätzen und den düsteren Geschichten tut ein wenig Auflockerung gut, und auch wenn sich der kleine südostasiatische Staat Laos kurz nach der Revolution von 1975 noch im Wiederaufbau befindet und daher vielleicht noch nicht unbedingt einladend wirkt, so ist aber zumindest der skurrile laotische Arzt Dr. Siri eine Reise wert, der in seinem hohen Alter noch als staatlicher Pathologe arbeiten muss, weil es im ganzen Land sonst schlicht und einfach keine andere qualifizierte Kraft gibt. Zusammen mit seinen beiden nicht weniger seltsamen Gehilfen muss Siri eine mysteriöse Mordserie aufklären, die bis in höchste politische Kreise reicht und kann dabei auf auf spirituelle Unterstützung hoffen, denn der Leichenbeschauer wird in seinen nächtlichen Träumen von seinen toten „Patienten“ besucht, die ihn auf die richtige Fährte bringen. Exotisches Setting, sympathische Charaktere und ein amüsant erzählter Kriminalfall – ein echter Lichtblick nach all den verstörenden Stationen der bisherigen Asien-Reise. (Rezension)
6) China: The Great Zoo of China – Matthew Reilly
Ein ganz spezielles und vor allem spektakuläres Abenteuer steht in China auf dem Programm. Dort hat die Regierung in jahrzehntelanger Arbeit einen gewaltigen Vergnügungspark aus dem Boden gestampft, der eine schier unglaubliche Attraktion bietet: Den Chinesen ist es nämlich gelungen, eine Spezies zu züchten, an deren tatsächliche Existenz trotz zahlreicher Mythen und Legenden nie jemand ernsthaft geglaubt hat – Drachen. Matthew Reilly liefert mit seiner „Jurassic Park“-Hommage „The Great Zoo of China“ ein furioses Drachen-Spektakel, das vor allem mit den grandiosen Schauwerten und atemberaubender Nonstop-Action fesselt – da sieht man über manches Klischee und fehlende Originalität gerne hinweg. (Rezension)
7) Japan: Verdächtige Geliebte – Keigo Higashino
Wer kein Blut sehen kann, dennoch aber nicht auf spannende Unterhaltung verzichten möchte, der dürfte in Japan auf seine Kosten kommen. Hier liefern sich zwei angesehene Intellektuelle ein raffiniertes Psychoduell, dabei ist der Fall scheinbar klar: Eine Frau tötet ihren gewalttätigen Ex-Mann, als dieser ihre Tochter angreift. Aus Angst vor den Konsequenzen versuchen die beiden, den Vorfall mit Hilfe ihres Nachbarn zu vertuschen, der als Mathematik-Professor nicht nur clever genug zur Ausführung ihres Plans ist, sondern aufgrund seiner heimlichen Liebe zur Frau des Toten auch ein perfekter Komplize wäre – wenn da nicht sein Erzrivale, ein unnachgiebiger Physik-Professor, wäre, der den Fall mit aller Macht aufklären will… „Verdächtige Geliebte“ ist ein ungemein raffinierter Kriminalroman mit einer grandiosen Auflösung und sei jedem Krimifan wärmstens ans Herz gelegt. (Rezension)
8) Australien: Der Fledermausmann – Jo Nesbø
Von Japan aus machen wir einen großen Sprung nach Australien, wo ein weiteres Mal Norwegens Star-Ermittler Harry Hole auf Auslandsmission geschickt wird. Eine norwegische Schauspielerin wurde in Sydney ermordet, doch schnell wird klar, dass die Tote nur der Auftakt einer schrecklichen Mordserie an Frauen war. Bei seiner Jagd auf den Serienkiller bekommt Hole tatkräftige Unterstützung von seinem australischen Kollegen Andrew, der ihm als Aborigine zugleich viel über Australien und die Geschichte des Landes verrät – ein spannender Krimi mit kulturellem Mehrwert!
9) Neuseeland: Der siebte Tod – Paul Cleave
Zum Abschluss des Thriller-Urlaubs 2015 wird es noch einmal richtig düster, denn im neuseeländischen Christchurch bringt Paul Cleave die tiefsten Abgründe der Menschen zum Vorschein. Auch die Hauptfigur seines Thrillers hat ein finsteres Geheimnis, denn Joe Middleton lebt ein mörderisches Doppelleben: Tagsüber reinigt er als Hilfskraft die örtliche Polizeistation, nachts schlachtet der nur scheinbar leicht debile Protagonist reihenweise Frauen ab – bis ein Nachahmungstäter seine Mordserie durchkreuzt und sich Joe auf eigene Faust auf die Jagd nach dem Trittbrettfahrer begibt. Spannend und dank des makabren Humors perfekt von Fans von Dexter & Co. – „Der siebte Tod“ ist der gelungene Auftakt einer packenden Thrillerreihe!
Damit geht der Thriller-Urlaub 2015 nun zu Ende, ich hoffe euch hat dieses kleine Sommer-Special Spaß gemacht und ihr konntet vielleicht die ein oder andere Buchempfehlung mitnehmen! 😉
Du hast endlich einen Titel gefunden! Ich habe aber keine Ahnung, was du gemeint hast: diese Stellen sind doch Paradiese, oder? Ich würde sehr gern nach eiskaltem Kirgisistans, z.B. 😉
Dieser Thriller-Urlab hat mir viel Spaß gemacht – was für eine coole Idee!