Montagsfrage1

Hmm, eigentlich eher im Gegenteil, denn wenn man ehrlich ist sind Happy Ends doch ziemlich langweilig – zumindest in Büchern. Gerade in dem von mir bevorzugten Krimi- und Thriller-Genre ist es doch in der Regel immer so, dass der Fall gelöst, der Täter geschnappt oder getötet wird und sich der Detective dann bis zum nächsten Roman feiern lassen kann. Dabei wäre es meiner Meinung nach mindestens genauso interessant, wenn man z.B. den Mörder zur Abwechslung mal zwar enttarnt, aber nicht überführen kann oder eine wichtige Ermittlerfigur das Ende eines Romans nicht erlebt. Wenn überhaupt findet man sowas eigentlich nur in eigenständigen Büchern und selbst da erlebt man so etwas viel zu selten.

Genauso faszinierend können auch einfach offene Enden sein, die dem Leser nicht alles bis ins kleinste Detail vorkauen, sondern auch nach der Lektüre noch genügend Interpretationsspielraum lassen und auch nach Beenden des Buches noch kräftig zum Nachdenken anregen. Natürlich kann es in solchen Fällen auch manchmal ziemlich frustrierend sein, wenn dann ausgerechnet die Frage, die einem am dringendsten unter den Nägel brennt, nie eine zufriedenstellende Antwort bekommt, aber man kann es eben nie allen Lesern recht machen.

Natürlich sollten nun nicht alle Autoren dazu übergehen, ihre Geschichten mit offenen Enden zu versehen oder ihre Verbrecher nun alle entkommen zu lassen, aber es wäre schön wenn zumindest manch einer etwas mehr Mut beweisen und mich damit auch mal wieder ein wenig überraschen würde, denn wirklich verblüffende oder nachhaltige Enden gibt es in Krimis und Thrillern meiner Meinung nach leider viel zu selten.

Wenn ihr auch an der Montagsfrage von Nina/Libromanie teilnehmen möchtet, findet ihr hier alle Infos.

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11 Antworten zu diesem Beitrag

  • „offene Enden….genügend Interpretationsspielraum….und auch nach Beenden des Buches noch kräftig zum Nachdenken anregen“ Lies mal More Than This von Patrick Ness!!! 😀

    Ich liebe so Bücher wo man sich selbst was rein interpretieren kann. Gibts ja leider nicht allzu viele von

    • Ich muss ja jetzt erstmal „A Monster Calls“ lesen, davon mache ich es dann abhängig ob ich noch mehr von Patrick Ness lese ;P

      „The Three“ hat in dieser Hinsicht übrigens auch ein sehr gelungenes Ende… (Lies das mal! :D)

  • Ich mag es auch, wenn es mal ein Ende gibt, das gar kein Ende ist. Die großen Erzähler der viktorianischen Schauergeschichten à la „The Phantom Coach“ von Amelia B. Edwards oder auch der „Aylmer Vance“-Abenteuer Claude & Alice Askew haben es da zu wahrer Perfektion gebracht. Man sitzt am „Ende“ oft mit offenem Mund da und fragt sich: „Ja, was war’s denn nu‘? Geistererscheinung? Einbildung? Oder irgendwas, das sich doch noch ganz logisch erklären lässt?“

    • Bei mir ist das aber auch von Buch zu Buch unterschiedlich ob ich mit so einem Ende dann zufrieden bin. Manchmal passt es einfach total gut wenn nicht alles erklärt wird, aber es kommt auch genauso oft vor dass ich nach der Lektüre ein bisschen genervt bin weil wichtige Fragen nicht beantwortet werden…^^

  • Bei Krimis ist das ja nochmal ganz besonders vorhersehbar, ungefähr so wie bei Liebesgeschichten. Offene Enden kommt bei mir immer drauf an. Das von More Than This z. B. fand ich doof, da hätte ich gerne eine Auflösung gehabt 😀

  • Spannende Gedanken! Aber ich denke, sowas gibt es im Krimi-Genre schon. Bei… ‚Der Poet‘ kann der Mörder, glaube ich, entkommen.

    • Ich hatte das bis jetzt auch schon ein paar Mal dass der Täter in einem Band nicht gefasst wurde aber der dann innerhalb einer Reihe später nochmal aufgetaucht ist, aber an einen komplett ungelösten Krimi kann ich mich gerade nicht erinnern.