Tags: A song of ice and fire, Das Lied von Eis und Feuer, Game of Thrones, Gewalt, Intrigen, Macht, Politik, Sex, Westeros
Genre: Fantasy
Der Krieg der fünf Könige in Westeros findet kein Ende und hat sich nach den jüngsten dramatischen Ereignissen noch weiter zugespitzt. Von den ursprünglichen Kontrahenten um den Eisernen Thron sind nur noch wenige übriggeblieben und die Überlebenden der blutigen Schlachten versammeln sich neu, um ihre Ansprüche auf die Herrschaft ein weiteres Mal zu untermauern. Während Cersei Lannister in King’s Landing im Namen ihres Sohnes die königlichen Geschäfte führt, hat sich König Stannis Baratheon zur Mauer zurückgezogen, wo er auf die Unterstützung Jon Snows und seiner Nachtwache hofft. Derweil formiert sich auf den Iron Islands neuer Widerstand und auch in Dorne werden Pläne geschmiedet, um die gefallenen Toten zu rächen und selbst die Herrschaft über Westeros zu übernehmen…
Martins Schreibwut machte eine Aufteilung der Charaktere notwendig…
Auch im vierten Band seiner „A Song of Ice and Fire“-Reihe bleibt George R.R. Martin seinem Konzept treu und setzt mit „A Feast for Crows“ direkt nach den turbulenten Ereignissen des Vorgängers „A Storm of Swords“ an. Allerdings gibt es im Vergleich zu den bisherigen Büchern nun einen wichtigen Unterschied, denn der Autor sah sich nach eigenen Angaben aufgrund des während des Schreibprozesses immer größer werdenden Ausmaßes seines Werkes dazu gezwungen, die für den Roman vorgesehenen Ereignisse auf zwei Bücher aufzuteilen. Und damit man als Leser am Ende von „A Feast for Crows“ nicht mit lauter halb erzählten Handlungssträngen zurückgelassen wird, hat Martin für das vierte Buch und den Nachfolger „A Dance with Dragons“ eine Aufteilung der Charaktere vorgenommen.
… bei der leider die meisten spannenden POVs vorerst unberücksichtigt bleiben
Allerdings erfolgte diese Splittung meiner Meinung nach etwas unglücklich, zumindest was meine persönlichen Lieblingscharaktere betrifft – diese tauchen im vierten Teil nämlich leider überhaupt nicht auf. Im Klartext bedeutet das: Kein Tyrion Lannister, kein Jon Snow, keine Dany Targaryen und somit auch keine Drachen. Für meinen Geschmack sind aber gerade dies die Figuren, welche die Reihe so interessant machen, und wenn diese plötzlich alle wegfallen, kommen einem die 976 Seiten des Buches gleich doppelt so lang vor. Das liegt mitunter auch daran, dass die neuen POVs die entstandenen Lücken bei weitem nicht gleichwertig ausfüllen können, denn bis auf die ausgeweitete Rolle von Brienne of Tarth handelt es sich bei den Neulingen in meinen Augen eher um langweilige Nebencharakte – so nehmen z.B. die von mir ungeliebten Greyjoys eine deutlich größere Rolle als in den Vorgängern ein.
Sehr langatmiger Band, der die Story kaum merklich voranbringt
Mit den etwas blassen Charakteren könnte ich aber leben, wenn die Story nicht über die gesamte Dauer äußerst behäbig vor sich hinplätschern würde und an Langatmigkeit den eher unspektakulären zweiten Band „A Clash of Kings“ noch deutlich übertrifft. George R.R. Martins Schreibstil ist immer noch toll, aber nachdem man sich doch recht mühsam durch die erneut knapp 1000 Seiten gekämpft hat, muss man eher ernüchtert feststellen, dass die Geschichte im Endeffekt keinen Schritt weiter vorangekommen ist. Gerade im Vergleich zu dem an dramatischen Höhepunkten kaum zu überbietenden Vorgänger „A Storm of Swords“ ist „A Feast for Crows“ vor allem eines: langweilig. Zudem ist der Autor im vierten Buch bei weitem nicht mehr so kompromisslos wie in den bisherigen Bänden, was sich letztlich darin auswirkt, dass fast niemand stirbt – zumindest keine für die Handlung wichtigen Charaktere. Das mag Fans dieser Figuren freuen, aber das geliebte Zittern und Bangen um das Leben der Favoriten fällt aufgrund kaum vorhandener Action fast vollständig weg, und damit eben auch ein Großteil des Nervenkitzels. Somit ist „A Feast for Crows“ leider mit Abstand der bisher schwächste Band des Epos und wirft letzten Endes die Frage auf, ob es nicht doch die bessere Entscheidung gewesen wäre, alle Charaktere in das Buch zu packen und dafür vielleicht nur die „halbe“ Geschichte zu erzählen oder ob eine Aufteilung aufgrund der ereignisarmen Story überhaupt nötig gewesen wäre.
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Charaktere: | |
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Atmosphäre: |
5/10
Herrlich, du verstehst es so richtig, einem Lust darauf zu machen, das zu lesen… nicht. Ist ja nicht so, als müsste ich mich nicht eh schon überwinden 😛
Die Story hat ja eh manchmal so ihre Längen, aber das Schlimmste ist einfach dass fast alle coolen Figuren fehlen.
Aber kämpft dich da mal durch, Band 5 ist wieder top! 😉