Autor: Casey Hill
Umfang: 448 Seiten
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 01. November 2011
Inhalt:
Bei der Polizei in Kalifornien war sie eine erfolgreiche CSI-Spezialistin. Nun kehrt Reilly Steel zusammen mit ihrem Vater in dessen alte Heimat Irland zurück. In Dublin sind indes nicht alle neuen Kollegen bereit, Reillys ungewöhnliche Ermittlungsmethoden zu akzeptieren. Doch dann gelingt es ihr, mehrere ungeklärte Morde einem einzigen Täter zuzuordnen: Alle Taten waren extrem grausam, alle beziehen sich auf das Werk Sigmund Freuds – jedes Opfer wurde vor seinem Tod gezwungen, eines der größten Tabus zu verletzen, die die Gesellschaft kennt.
Reilly ermittelt weiter. Und ihr wird klar, dass der Killer ihre Vergangenheit sehr genau zu kennen scheint. Was sie nicht weiß: Das dunkelste aller Tabus ist für sie reserviert …
Mein vorablesen.de-Leseeindruck:
Die Leseprobe beginnt mit einem Prolog, der sich einem kurzen Auszug aus der Vergangenheit der Protagonistin Reilly Steel widmet. Die junge Reilly muss wieder einmal widerstrebend ihre kleine Schwester Jess von der Schule abholen. Auf dem Nachhauseweg kommen sie an einem alten Mann vorbei, der in der Siedlung keinen guten Ruf hat: Mr. Reynolds. Den Kindern wurde es von den Eltern untersagt, mit ihm zu reden, doch die neugierige Jess setzt sich über dieses Verbot hinweg. Nachdem Reilly ihr erklärt hat, dass Reynolds kleine Mädchen unsittlich anfasst, springt diese aufreizend vor den alten Mann, reißt ihr Kleid hoch und wirft einen Stein nach dem verblüfften Reynolds. Reilly ist schockiert von der Aktion ihrer kleinen Schwester und zusammen ergreifen beide die Flucht.
Anschließend springt die Handlung in die Gegenwart. Reilly Steel ist mittlerweile von Kalifornien nach Irland ausgewandert, der Heimat ihres Vaters. Aus der Art und Weise, wie sie an Jess zurückdenkt, kommt man zwangsläufig zu dem Gedanken, dass mit ihrer Schwester etwas Schlimmes passiert sein muss. Wurde sie als Kind etwa Opfer eines Verbrechens? Hat der zwielichtige Mr. Reynolds damit etwas zu tun?
In Dublin arbeitet Steel als Leiterin einer forensischen Abteilung, welche sie mit ihrem Fachwissen aus den USA auf ein höheres Niveau bringen soll. Wir bekommen einen kurzen Eindruck von ihren Mitarbeitern und ihrer teamorientierten Arbeitsweise; Reilly wirkt dabei kompetent und sympathisch.
Desweiteren macht man in der Textprobe Bekanntschaft mit den Detectives Chris Delaney und Pete Kennedy, die für die Abteilung für Kapitalverbrechen arbeiten. Beide werden an einen Tatort gerufen, wo offenbar ein junger Student erst seine Freundin und dann sich selbst erschossen hat. Am Fundort der Leichen treffen sie auf Reilly, die die forensische Untersuchung des Tatortes und der Opfer vornimmt. Aus der Unterhaltung der Detectives erfährt man, dass Reilly von der Polizei-Belegschaft durchaus zwiespältig gesehen wird. Die eine Hälfte steht der offenen und hübschen Forensikerin aufgeschlossen gegenüber, doch viele vor allem männliche Kollegen haben ihre Zweifel an den CSI-Methoden der Amerikanerin.
Während ihrer Arbeit am Tatort kann sich der Leser jedoch erneut von den Fähigkeiten überzeugen lassen. Hier könnte sich also eine durchaus interessante Figurenkonstellation ergeben, mit Reilly und ihrem Team auf der Labor-Seite, und den Detectives Delaney und Kennedy, welche vermutlich die Ermittlungen im Außendienst durchführen werden. Über den in der Inhaltsbeschreibung angedeuteten Kriminalfall um einen grausamen Serienmörder ist allerdings noch nichts zu finden, es deutet sich noch nicht wirklich an, dass sich die Geschichte in diese Richtung entwickeln könnte.
Trotzdem scheint die Figur der Reilly Steel durchaus Potenzial für eine gute Thriller-Unterhaltung zu bieten. Wenn das Autorenpaar es dann noch schafft, einen spannenden Kriminalfall zu konstruieren, dürfte dabei ein gutes Buch herauskommen. Meine Neugier ist auf jeden Fall geweckt.
Meine Prognose: 4/5 Sterne
Informationen:
„Tabu“ von Casey Hill erscheint am 01. November 2011 im rowohlt Verlag, hat einen Umfang von 448 Seiten und kostet voraussichtlich 9,99 €.