Tags: 13 Stufen, 2017, Artemis, Bios, Der talentierte Mörder, Der Todesmeister, Kryptogramm, Neanderthal, November, Ocean Drive 7, Passagier nach Frankfurt, TIG3R
Die Frankfurter Buchmesse liegt schon wieder hinter uns – und ein wenig kann man es den November-Neuerscheinungen auch anmerken, dass die meisten Top-Titel bereits im Vormonat veröffentlicht und medienwirksam präsentiert wurden, denn die ganz heißen Neuerscheinungen sucht man in diesem Monat – zumindest auf dem deutschen Buchmarkt – eher vergebens.
Trotzdem müssen Krimi- und Thriller-Freunde im November natürlich nicht auf spannende Lesestunden verzichten, denn auch wenn die ganz großen Namen vielleicht ausbleiben, so finden sich bei genauerem Hinsehen doch wieder einige vielversprechende Titel. So dürfen sich z.B. Agatha-Christie-Fans auf ein Schmankerl freuen, Japan-Fans kommen ebenfalls auf ihre Kosten und „Der Marsianer“-Autor Andy Weir versucht mit seinem neuen Roman an den Erfolg seines Mega-Bestsellers anzuknüpfen – langweilig wird es im November also garantiert nicht!
Kryptogramm – Donald Nolet (02.11.)
Wem der kürzlich erschienene fünfte Robert-Langdon-Roman „Origin“ nicht genug Rätsel und historische Verschwörungen bot, der könnte im November vielleicht bei unseren niederländischen Nachbarn fündig werden. Donald Nolet widmet seine Geschichte nämlich dem rätselhaften (und real existierenden) Voynich-Manuskript – einem alten Schriftstück, das in einer bisher nicht identifizierten Schrift und Sprache geschrieben wurde. In „Kryptogramm“ glaubt eine junge Mathematikerin, das Manuskript mit einem neuen Algorithmus nun endlich entschlüsseln zu können – und wird damit zum Ziel einer Hetzjagd, die sie einmal quer durch Europa führt. Vor allem für Dan-Brown-Fans dürfte dieser Thriller wohl sicherlich einen Blick wert sein.
Passagier nach Frankfurt – Agatha Christie (06.11.)
Agatha-Christie-Fans dürften sich in diesem Jahr nicht nur über gleich zwei neue Romanverfilmungen („Mord im Orient-Express“ und „Crooked House“), sondern auch über neuen Lesestoff freuen – zumindest fast neu, denn „Passagier nach Frankfurt“ erschien bisher nur im Rahmen einer Sammeledition. Nun bringt der Atlantik-Verlag den Roman jedoch in einer neuen Ausgabe heraus, die zugleich auch eine neue Übersetzung bietet. Inhaltlich geht es in der Geschichte um den britischen Diplomaten Sir Stafford Nye, der während seiner Heimreise in Frankfurt auf eine mysteriöse Frau trifft, die nach eigener Aussage in tödlicher Gefahr sei. Während der Fahrt nimmt diese Frau jedoch offenbar immer wieder verschiedene Identitäten an und verwickelt Nye in ein gefährliches Spiel, welches sich als ausgewachsene internationale politische Intrige herausstellt…
TIG3R – Nicholas Petrie (13.11)
Von der Gestaltung des Buchcovers her könnte man auf einen Racing-Thriller im Stil von „Fast & Furious“ schließen, „TIG3R“ spielt jedoch in den Redwood-Wäldern Nordkaliforniens, wo der Kriegsveteran Peter Ash sich eigentlich eine Auszeit von der Zivilisation nehmen wollte, um endlich seine Panik-Attacken in den Griff zu kriegen. Statt die Einsamkeit zu genießen und zu sich zu finden stößt Ash jedoch zufällig auf eine Journalistin, die in den Wäldern auf der Flucht vor einer militärischen Gruppe ist. Grund für die Hetzjagd ist vermutlich ein Geheimprojekt der Regierung, im Rahmen dessen die Mutter der Reporterin an einem bahnbrechenden Algorithmus gearbeitet hat – bis diese bei einem mysteriösen Unfalltod ums Leben kam. Klingt nach spannendem Lesestoff für Freunde von Verschwörungs- und Survival-Thrillern und Fans von Figuren wie Jack Reacher oder Jason Bourne.
Neanderthal – Jens Lubbadeh (13.11.)
Der deutsche Autor Jens Lubbadeh hat im vergangenen Jahr mit seinem Science-Fiction-Debütroman „Unsterblich“ erstmals für Aufsehen gesorgt, nun steht sein zweiter Roman in den Startlöchern. Auch „Neanderthal“ führt die Leser wieder in ein Deutschland der Zukunft, wo die Menschen in einer Welt ohne Krankheiten und körperliche Makel leben. Inmitten dieser Perfektion stößt der Kommissar Philipp Nix auf eine seltsam aussehende Leiche, die ihn wenig später zu einem Massengrab in Düsseldorf führt. Zunächst vermutet Nix, dass es sich bei dem Fund um Überreste von Neanderthalern handelt, doch nähere Untersuchungen ergeben, dass die Toten vor gerade einmal 30 Jahren gestorben sind – eine Entdeckung, welche die makellose Welt zum Einsturz zu drohen bringt…
13 Stufen – Kazuaki Takano (13.11.)
Fast drei Jahre nach dem spannenden globalen Katastrophen-Thriller „Extinction“ gibt es im November endlich Nachschub für Fans des japanischen Autors Kazuaki Takano. „13 Stufen“ scheint jedoch einen ganz andere Weg zu gehen und handelt von dem Fall eines Todeskandidaten, der wegen Mordes in Kürze hingerichtet werden soll, die Tat aber offenbar nicht begangen hat. Ein ungleiches und ungewöhnliches Ermittlerduo bestehend aus einem ehemaligen Gefängnisaufseher und einem auf Bewährung entlassenen Sträfling soll nun die Unschuld des Verurteilten beweisen und den wahren Mörder finden – und muss sich im Laufe der Ermittlungen auch den Dämonen der eigenen Vergangenheit stellen. Wenn „13 Stufen“ ähnlich spannend ausfällt wie „Extinction“, dürfen sich Japan-Fans hier wohl auf einen packenden Thriller um Leben und Tod freuen.
Artemis – Andy Weir (14.11.)
Mit „Der Marsianer“ gelang Andy Weir vor drei Jahren nicht nur literarisch der ganz große Wurf und ein Millionen-Bestseller, die Geschichte um den auf dem Mars gestrandeten Astronauten Mark Whatney hat es in Person von Matt Damon sogar auf die ganze große Leinwand und zu mehren Oscar-Nominierungen geschafft. Das hat die Messlatte für Andy Weirs zweiten Roman natürlich hoch gelegt und so blicken Science-Fiction-Fans im November gespannt auf „Artemis“. Diesmal führt die Geschichte die Leser auf den Mond, wo ein Teil der Menschheit inzwischen in der titelgebenden und überwiegend von Milliardären und Mond-Touristen besiedelten Stadt Artemis lebt. Jazz Bashara zählt jedoch nicht zu diesen Glücklichen sondern schlägt sich als Kriminelle durchs Leben, bis ihr ein riskanter Auftrag einen äußerst lukrativen Lohn in Aussicht stellt. Dazu muss sie jedoch das perfekte Verbrechen begehen und tief in eine gefährliche Verschwörung eintauchen. Die ersten Rezensionen von Vorab-Lesern fallen bisher ein wenig durchwachsen aus, bleibt zu hoffen dass „Artemis“ nicht an der extrem hohen Erwartungshaltung scheitert…
Bios – Daniel Suarez (17.11.)
Nach „Artemis“ erscheint nur drei Tage später das nächste potenzielle Lese-Highlight für Science-Fiction-Fans: „Bios“ entführt die Leser in das Jahr 2045, wo das Zeitalter der Technik ein Ende gefunden hat und von einer Bio-Revolution abgelöst wurde. Genetische Manipulation hat es möglich gemacht, dass Autos inzwischen von Algen und Pilzen gebaut oder ganze Städte von leuchtenden Bäumen erhellt werden. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch die Genkriminalität, die vor allem bei Geburten zunehmend außer Kontrolle gerät: immer mehr Menschen wollen perfekte Babys und zahlen viel Geld für die illegale Anpassung von Embryos. Interpol-Agent Kenneth Durand kämpft gegen diese Form von Verbrechen und hat es vor allem auf Kartell-Boss Marcus Demang Wyckes abgesehen, der sich mit genetischen Manipulationen eine goldene Nase verdient. Als Durand aber plötzlich von Wyckes Leuten entführt wird und wenig später aus dem Koma erwacht, ändert sich das Leben für ihn auf schockierende Weise: er selbst sieht nun aus wie der Kartell-Boss und ist plötzlich der meistgesuchte Verbrecher der Welt…
Der Todesmeister – Thomas Elbel (20.11.)
Wem der neue Fitzek-Thriller für den Herbst nicht ausreicht, der könnte beim Debütroman von Thomas Elbel im November Nachschub in Sachen Spannung finden: „Der Todesmeister“ ist der Auftakt einer Reihe um den Ermittler Viktor von Puppe, der es kurz nach seinem Wechsel zum Berliner LKA mit einem äußerst brisanten Fall zu tun bekommt, als die offenbar zu Tode gefolterte Leiche der Nichte des Berliner Justizsenators aufgefunden wird – anscheinend das Opfer eines Serientäters, denn im Internet tauchen Videos mit weiteren ähnlichen Morden auf. Vom Verlag wird Thomas Elbel bereits mit den Thriller-Größen Andreas Gruber und Sebastian Fitzek verglichen – bleibt zu hoffen, dass das Buch den Vorschusslorbeeren auch gerecht werden kann…
Ocean Drive 7 – James Patterson (20.11.)
US-Bestsellerautor ist u.a. mit seinen Reihen um Ermittler Alex Cross oder den Women’s Murder Club längst eine feste Größe im Thriller-Genre und bringt mit seinen diversen Co-Autoren mittlerweile fast im Monatstakt neue Bücher auf den Markt. Einer davon ist David Ellis, der sich z.B. mit seinen Justizthrillern um Anwalt Jason Kolarich („Die Anklage“) selbst schon einen Namen gemacht hat. Zusammen haben Patterson und Ellis nun den Thriller „Ocean Drive 7“ geschrieben, der fast wie eine Haunted-House-Horrostory daherkommt: Im Haus Nr. 7 des titelgebenden Ocean Drive hat sich nämlich bereits eine ganze Reihe von Morden ereignet, die bisher alle nicht aufgeklärt werden konnten. Als Detective Jenna Murphy dort ein neuerliches Verbrechen untersuchen soll, taucht sie dabei tief in die schreckliche Geschichte des Anwesens ein… Egal wie viel James Patterson nun selbst zur Geschichte beigetragen hat – bei diesen beiden Autoren darf man sich sicherlich auf spannende Unterhaltung freuen.
Der talentierte Mörder – Jeffery Deaver (27.11.)
Es hat ein wenig gedauert, nun ist es aber endlich so weit: ein neuer Lincoln-Rhyme-Thriller kommt im November in die Buchläden! In ihrem bereits 12. Fall bekommen es der gelähmte Ermittler und seine Partnerin Amelia Sachs wieder einmal mit einem hochintelligenten Gegner zu tun, der scheinbar harmlose Alltagsgegenstände in brutale Mordwaffen verwandelt und seine Opfer unter anderem mit einer defekten Rolltreppe grausam zerquetscht. Rhyme- und Sachs-Fans dürfen sich also aller Voraussicht nach auf ein weiteres raffiniertes Katz-und-Maus-Spiel mit vielen Täuschungen und überraschenden Wendungen freuen!
„Kryptogram“ habe ich auch auf meiner Liste, ebenso „Der Todesmeister“ und „Der talentierte Mörder“. „Ocean Drive 7“ sollte in den nächsten Tagen bei mir eintreffen – ich mag James Patteron, nicht immer, aber immer mal wieder zwischendurch 🙂
LG
Tina
Auf „Kryptogramm“ bin ich wirklich sehr gespannt, gerade weil mein Rätsel-Hunger bei „Origin“ zuletzt etwas zu kurz gekommen ist 😀
Die Lincoln-Rhyme-Thriller sind für mich eh immer Pflichtkäufe, vor allem in den Hörbuchfassungen mit Dietmar Wunder.
Ich bin gespannt wie dein Urteil zu „Ocean Drive 7“ ausfallen wird. Ich lese Patterson eigentlich seit der Alex-Cross-Reihe immer mal wieder gerne, aber ich bin inzwischen bei ihm etwas skeptisch weil er so viel von Co-Autoren schreiben lässt und ich ein wenig Angst habe, dass die Qualität darunter leidet. Vielleicht kannst du mich da ja in diesem Fall etwas beruhigen 😉
Ich weiß nicht mehr, ob ich Artemis überhaupt noch lesen möchte. /o\
Ich freue mich aber auf Bios! (Der Name xD)
Ich werde „Artemis“ auf jeden Fall lesen, ich hoffe ich muss es nicht alleine machen 😉
Warum „Change Agent“ auf Deutsch „Bios“ heißt verstehe ich auch nicht unbedingt, das klingt nicht wirklich deutscher 😀 Aber das Hörbuch mit Uve Teschner wird bestimmt gut!