Tags: Dean Koontz, Grusel, Halloween, Isa Grimm, Ivar Leon Menger, Jack Ketchum, Jack Kilborn, Oktober, Rick Yancey, Stephen King, Yrsa Sigurdardottir
Genre: Horror
“Top 10 Tuesday” ist ein wöchentlichen Meme von The Broke and the Bookish
Viel Zeit bis zum 31. Oktober ist zwar nicht mehr, trotzdem reichen die vier Tage bestimmt noch aus, um sich auch literarisch ein wenig in die richtige Halloween-Stimmung zu bringen. Ich nehme mir eigentlich jedes Jahr aufs Neue wieder vor, möglichst gruselige Bücher zur Einstimmung zu lesen, im Endeffekt finde ich dann aber in der Regel kaum Stoff, der mir wirklich Angst macht oder mir zumindest phasenweise ein wenig Gänsehaut bereiten kann. Trotzdem sind mir in den letzten Jahren zumindest ein paar Titel nachhaltig im Gedächtnis geblieben, sei es aufgrund der düster-unheimlichen Atmosphäre oder ganz einfach dank eines bemerkenswert hohen Splatter-Anteils. Hier nun also zehn Bücher für alle, die sich auf den letzten Drücker noch ein wenig gruseln möchten 😉
Geisterfjord – Yrsa Sigurdardottir
Los geht es dann auch gleich mit meinem absoluten Grusel-Highlight aus Island, das es wirklich geschafft hat, mir dauerhaft eine Gänsehaut zu verpassen – und das obwohl die Geschichte eigentlich ziemlich gewaltfrei ist. Atmosphärisch ist mir in den letzten Jahren jedoch nichts unheimlicheres untergekommen und ich bin immer noch verzweifelt auf der Suche nach einem Buch, das mir auf ähnliche Weise schlaflose Nächte bereiten kann.
ES – Stephen King
Natürlich darf auch der Meister des Grauens nicht auf der Liste fehlen und alle Leser mit Clown-Phobie sollten um seinen Horrorklassiker „ES“ wohl besser einen großen Bogen machen. Zwar hat das Buch mit seinen knapp 1500 Seiten auch manche Länge vorzuweisen, trotzdem liefert die Geschichte so einige fiese Szenen, die noch lange Zeit in unguter Erinnerung bleiben werden. An dieser Stelle rate ich unbedingt zur ungekürzten Hörbuchfassung, die dank eines wie entfesselt lesenden David Nathan nochmal um einiges intensiver ausfällt.
Shining – Stephen King
Eigentlich könnte man aus dem Thema dieser Woche auch einen einzigen Stephen-King-Beitrag machen, aber das wäre dann wohl doch etwas langweilig – ganz im Gegensatz zu dessen Klassiker „Shining“, der zwar überwiegend auf subtilen Psycho-Grusel setzt, diesen aber nahezu perfekt an den Leser bringt und alleine schon mit seiner einsamen und eisigen Kulisse für dauerhaftes Unwohlsein sorgt.
Frankenstein: Das Gesicht – Dean Koontz
Dean Koontz zählt meiner Meinung nach zu den wenigen Horror-Autoren, die sich auch vor einem Stephen King nicht zu verstecken brauchen. Das beweist er mit seiner Neuauflage des Frankenstein-Klassikers, die deutlich gruseliger, blutiger und ganz einfach spannender ausfällt als das aus heutiger Sicht doch etwas angestaubte Original.
Todesregen – Dean Koontz
Es ist schon einige Jahre her dass ich dieses Buch gehört habe, trotzdem kann ich mich noch genau an einige besonders unheimliche Szenen dieses Romans erinnern. Wie eine amerikanische Kleinstadt über Nacht zum Ausgangspunkt einer gnadenlosen Alien-Invasion wird, schildert Koontz hier wirklich sehr eindrucksvoll und mit einer grandiosen Weltuntergangs-Stimmung.
Angst – Jack Kilborn
Hier ist der Name wirklich Programm und auch bei Jack Kilborns Horror-Thriller steht wieder einmal eine Kleinstadt im Mittelpunkt der Geschichte. Statt mit Aliens muss sich dieses Nest aber mit geflüchteten Massenmördern auseinandersetzen, die mit beispielloser Gewalt über die Bewohner hinwegrollen. Nichts für zartbesaitete Gemüter, aber ungemein spannend!
Beutezeit – Jack Ketchum
Noch eine gute Nummer härter ist Jack Ketchums Survival-Horror, der zwar weniger mit der etwas uninspirierten 08/15-Story punkten kann, dafür aber heftige Splatter-Einlagen am Fließband bietet und dabei auch vor keinerlei moralischen Grenzen zurückschreckt. Bekam nicht umsonst das „Hardcore“-Label verpasst, denn „Beutezeit“ ist so ziemlich das ekligste und grausamste, was mir in Buchform bisher untergekommen ist.
Der Monstrumologe – Rick Yancey
Auch dieser vermeintliche Jugendroman passt mit seinen schrecklichen Geschöpfen bestens in die Halloween-Saison – „vermeintlich“, weil das Buch mit erstaunlich deftigen Gewalt-Einlagen aufwartet und auch mit der anspruchsvollen Erzählweise und der düsteren Atmosphäre keinesfalls in Kinderhände gehört. Wer aber Wert auf vielschichtige Charaktere legt und guten klassischen Horror mag, ist hier genau richtig.
Darkside Park – Ivar Leon Menger
Auf den ersten Blick vielleicht nicht gerade die offensichtliche Halloween-Lektüre, trotzdem kann dieser 18-teilige Episodenroman mit unheimlicher Atmosphäre und mysteriösem Grusel überzeugen. Wer keine Lust auf die typischen Horrorklischees hat, bekommt hier einen clever erzählten, wahnsinnig spannenden und sehr originellen Mystery-Thriller geboten, bei dem man nach der Lektüre doch mit eher gemischten Gefühlen an seinen Kühlschrank geht…
Klammroth – Isa Grimm
Auch aus Deutschland kommt guter Grusel-Stoff, wie Isa Grimm mit ihrem Debüt „Klammroth“ beweist. Ebenfalls zwar kein klassischer Horrorroman, trotzdem ist diese mysteriöse und atmosphärisch unheimlich intensive Geschichte für mich das Buch, das der beängstigenden Stimmung eines „Geisterfjord“ am nächsten kommt.