Autor: Iris Johansen
Umfang: 448 Seiten
Verlag: ullstein Verlag
Erscheinungsdatum: 10. November 2011
Inhalt:
Als Kind hörte Megan Blair die Stimmen der Toten, doch dann starb ihre Mutter, und sie verstummten. Jetzt ist Megan 27 Jahre alt, Ärztin und froh, die Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben. Als aber ein Anschlag auf sie verübt wird, muss Megan sich ihrem ärgsten Widersacher stellen. Verfolgt der Mörder ihrer Mutter jetzt auch sie? Um sich zu retten, muss sie das Schweigen der Toten brechen. Zum Glück ist Megan nicht allein bei ihrem Kampf, denn sie hat nicht viel Zeit.
Mein vorablesen.de-Leseeindruck:
Megan hört Stimmen. Schon ihr ganzes Leben lang. Nun, mit 15 Jahren, sind die Stimmen zwar nicht mehr ganz so laut wie im Kleinkindalter, doch noch immer bringen sie Megan fast um den Verstand. Ihre Mutter Sarah will davon nichts wissen, schon gar nicht während des gemeinsamen Mutter-Tochter-Picknicks. Vehement versucht sie ihrem Kind einzureden, dass sie sich die Stimmen nur einbildet. Megan soll mit dem Unsinn endlich aufhören, schließlich ist sie nun in einem Alter, in dem andere Leute darauf achten, was sie von sich gibt. Und diese Leute sollen Megan schließlich nicht für verrückt halten. Eine Therapie, wie ihre Tochter sie vorschlägt, kommt auch nicht in Frage, denn absolut niemand soll von den Wahnvorstellungen ihres Mädchens erfahren.
Plötzlich macht Sarah eine beunruhigende Entdeckung. Ein Mann ist am Fuße des Hügels aufgetaucht, auf dem die beiden ihr Picknick abhalten. Die Mutter scheint den Mann zu kennen und schickt ihre Tochter weg, sie soll sich in Sicherheit bringen und dort auf sie warten. Doch Megan wird ihre Mutter nicht wieder sehen. Nach dem Zusammentreffen mit dem geheimnisvollen Unbekannten liegt Sarah im Sterben, und auch der eintreffende Neal (vermutlich der Freund der Mutter) kann sie nicht mehr retten. Dieser schafft es aber noch, dem vermeintlichen Mörder Sarahs die Kehle aufzuschlitzen. Als Sarah schließlich stirbt, werden die Stimmen im Megans Kopf unerträglich laut und sie dreht fast durch, bis Neal diese letztlich verstummen lässt.
Zwölf Jahre später arbeitet Megan als Ärztin und hat soeben einen vierzehnjährigen Patienten in der Notaufnahme verloren. Der Tod des Jungen geht ihr sehr nahe und beschäftigt sie noch über die Arbeit hinaus. Auf dem Weg nach Hause wird sie plötzlich von einem Truck angefahren, der sie mehrmals rammt und schließlich von der Straße einen Abhang hinunter drängt. Megan übersteht den Unfall nahezu unverletzt, doch der Fahrer des Wagens nähert sich dem zerstörten Wagen, bis die eintreffende Polizei ihn gerade noch rechtzeitig vertreibt…
Über zu wenig Action kann man sich bei dieser Leseprobe wirklich nicht beschweren. Schon im Prolog überschlagen sich die Ereignisse: Megans Mutter wird ermordet, ihr Killer ebenfalls und Megan selbst wird von den geheimnisvollen Stimmen fast übermannt. Die Szene wirkt wie aus einem Fantasy-Film, denn offenbar gibt es in Megans Familie ein mysteriöses Geheimnis um ihre Abstammung. Ihre Mutter ist eine Pandora, was auch immer das sein mag, jedenfalls weiß Sarah offenbar mehr über die Stimmen als es den Anschein hat. Irgendwelche unbekannten Menschen sind hinter Megan her und das schon seit langer Zeit, der Grund dafür bleibt zunächst im Dunkeln. Vermutlich dreht sich das ganze um übersinnliche Kräfte oder ähnliches, es hat fast den Anschein als wäre Megan eine Art Auserwählte…
Im darauffolgenden Kapitel dann ein völlig anderes Bild. Alles wirkt realistisch und keine Spur mehr von mysteriösen Stimmen, stattdessen gibt es handfeste Action auf einer Schnellstraße. Wieder trachtet jemand Megan nach dem Leben und die Vermutung liegt nahe, dass es sich um dieselben Leute handelt, die schon Megans Mutter auf dem Gewissen haben.
Für einen Thriller bietet „Pandoras Tochter“ eine wirklich außergewöhnliche Leseprobe. Die Handlung scheint hier ungewohnte Wege zu gehen und macht neugierig auf die Fortsetzung, auch wenn ich noch nicht weiß ob mir die Fantasy-Elemente zusagen werden. Langeweile scheint jedoch nicht aufzukommen, denn bereits die ersten Seiten liefern atemlose Unterhaltung. Zudem scheint Megan wirklich eine sympathische Hauptfigur zu sein, besonders ihre ausgeprägte Emotionalität wirkt sehr ansprechend. Die Leseprobe hat auf jeden Fall mein Interesse geweckt und ich bin sehr gespannt auf die weitere Geschichte.
Meine Prognose: 4/5 Sterne
Informationen:
„Pandoras Tochter“ von Iris Johansen erscheint am 10. November 2011 im Ullstein Verlag, hat einen Umfang von 448 Seiten und wird 8,99 € kosten.