Autor:
 Ransom Riggs
Umfang: 416 Seiten
Verlag: PAN Verlag
Erscheinungsdatum: 02. November 2011

Inhalt:
Die Insel. Die Kinder. Das Grauen. Bist Du bereit für dieses Abenteuer?

Manche Großväter lesen ihren Enkeln Märchen vor – doch was Jacob von seinem hörte, war etwas ganz, ganz anderes: Abraham erzählte ihm von einer Insel, auf der merkwürdige Kinder mit besonderen Fähigkeiten leben – und von den Monstern, die auf der Suche nach ihnen sind. Inzwischen ist Jacob ein Teenager und glaubt nicht mehr an die wunderbaren Schauergeschichten. Bis zu jenem Tag, an dem sein Großvater unter mysteriösen Umständen stirbt … 

Mein vorablesen.de-Leseeindruck:
In dem Prolog erzählt die Hauptfigur Jacob rückblickend über seine Kindheitserlebnisse mit seinem Großvater, Abraham Portman. Im Kleinkindalter fand er diesen äußerst faszinierend, was hauptsächlich an seinen tollen Geschichten lag. Der im Waisenhaus aufgewachsene Mann berichtete von spannenden und spektakulären Abenteuern, die im kleinen Jacob den Wunsch weckten, später einmal Entdecker zu werden. Besonders beeindruckt war der Junge von den Erzählungen über das Waisenhaus. Dieses sei ein verzauberter Ort gewesen, bewohnt von ganz „besonderen“ Kindern. Darunter war ein Mädchen, das schweben konnte, ein unsichtbarer Junge, ein unglaublich starkes Geschwisterpaar oder ein Junge mit zwei Gesichtern. All diese Kinder versteckten sich in dem Waisenhaus, welches auf einer geheimnisvollen Insel lag, vor schrecklichen und furchteinflößenden Monstern.

Doch mit zunehmenden Alter zweifelt der kleine Jacob die Geschichten seines Großvaters immer mehr an. Nachdem er in der Schule als „Märchenjunge“ verspottet wurde, eröffnet er seinem Opa, dass er nun nicht mehr an dessen Erzählungen glaube, was dieser verwundert zur Kenntnis nimmt. Jacob fühlt sich belogen, doch seine Eltern erzählen dem Jungen, dass Abraham Portman keine Lügen erzählt hat, lediglich eine stark überzeichnete Version der Wahrheit. Denn der alte Mann hatte eine harte Kindheit und wuchs mitten im zweiten Weltkrieg in Polen auf. Ihm gelang als Einzigem aus seiner Familie die Flucht vor den Soldaten, alle seine Verwandten starben. So müsse man die Ungeheuer nicht als wirkliche „Monster“ verstehen, sondern vielmehr als grausame Menschen, die Abrahams Volk unterdrückt und verfolgt haben. Und die besonderen Kindern bestachen nicht durch außergewöhnlichen Fähigkeiten, sondern durch die Tatsache, dass ihnen als Juden die Flucht gelungen ist.

Heute ist Jacob 15 und sein Großvater ein seniler alter Mann, der scheinbar an Paranoia und Wahnvorstellungen leidet und seine Kinder und Enkel damit vor große Probleme stellt, sodass diese eine „Abschiebung“ ins Pflegeheim in Erwägung ziehen. Jacob jobbt nebenbei in einer Drogerie, allerdings ohne wirkliche Motivation. Er versucht stattdessen verzweifelt, gefeuert zu werden, doch als Neffe der Firmenbesitzer ist er praktisch unkündbar. Als Opa Abraham eines Tages wieder anruft und panisch behauptet, die Monster aus seiner Kindheit würden ihn verfolgen, will sein Enkel mit einem Freund nach dem Rechten sehen. Er findet seinen Großvater in einem Waldstück, schwer verletzt und im Sterben liegend. Der alte Mann faselt wirr von der Insel und zum Ende der Leseprobe sieht Jacob tatsächlich ein wahrhaftiges Monster zwischen den Bäumen, so wie es Abraham immer erzählt hat…

Der Textauszug erzeugt eine sehr schöne rätselhafte und auch etwas unheimliche Atmosphäre. Zunächst hält man die Erzählungen des alten Mannes ebenfalls für Schauergeschichten ohne Realitätsbezug, doch ab der Hälfte beginnt man daran zu zweifeln. Denn der Angriff auf den Großvater ist schließlich eine Tatsache, und so fragt man sich gespannt, was hinter dieser geheimnisvollen Insel steckt. Zur gelungenen Stimmung der Leseprobe passen auch die enthaltenen Fotos sowie das Buchcover. Zwischen den Seiten sind nämlich einige verwaschene Schwarz-Weiß-Fotografien eingefügt, die die „besonderen“ Kinder aus dem Waisenhaus zeigen, so wie der Großvater sie schildert: unsichtbar, schwebend, stark und mit zwei Gesichtern. Auch das Buchcover ist sehr gelungen und erzeugt durch das Bildmotiv sowie die Farbgestaltung eine mysteriöse Stimmung. Insgesamt machen die ersten Seiten sehr neugierig auf den Rest, vor allem möchte man erfahren, was das große Geheimnis hinter der Insel und den Kreaturen ist.

Meine Prognose: 4/5 Sterne

Informationen:
„Die Insel der besonderen Kinder“ von Ransom Riggs erscheint am 02. November 2011 im  PAN Verlag, hat einen Umfang von 416 Seiten und kostet voraussichtlich 16,99 €. Die Leseprobe gibt es bei vorablesen.de, weitere Infos zum Buch findet Ihr auf der Verlags-Homepage.

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