Tags: Aliens, Apokalypse, Dystopie, Invasion, Spannung
Genre: Jugendroman, Science Fiction, Thriller
Die 16-jährige Cassie Sullivan ist eine der letzten Überlebenden einer unerbittlichen Alien-Invasion, die einen Großteil der Menschheit innerhalb von wenigen Monaten dahingerafft hat. Während bei der ersten Sichtung des Mutterschiffes die Optimisten noch auf eine friedliche Kontaktaufnahme der Außerirdischen hofften, haben vier rasch aufeinanderfolgende Angriffswellen den Menschen klargemacht, dass die Besucher nur ein Ziel haben: zu töten. Cassie hat im Verlauf der Invasion beide Eltern verloren und wurde von ihrem kleinen Bruder getrennt, und der einzige Antrieb, der sie den täglichen Überlebenskampf in den Wäldern überstehen lässt, ist ihr Versprechen, Sammy um jeden Preis wiederzufinden und ihn in der schlimmen Zeit nicht alleine seinem Schicksal zu überlassen. Doch Cassies persönliche Mission ist fast aussichtslos: Sie ist völlig auf sich alleine gestellt, kann niemandem trauen und die Chance, dass ihr Bruder überhaupt noch am Leben ist, ist nahezu verschwindend gering…
Aliens setzen zur ultimativen Vernichtung der Menschheit an
Seit seiner großartigen Monstrumologen-Reihe zählt der Amerikaner Rick Yancey zu den Autoren, dessen Werke ich genau im Auge behalte – so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis „The 5th Wave“, der Auftakt einer neuen Jugendbuch-Trilogie, den Weg in mein Bücherregal finden würde. Während erstgenannte Buchreihe die Leser in das späte 19. Jahrhundert entführt hat, spielt die Handlung des aktuellen Buches nun in einer nicht allzu fernen Zukunft, die – wenig überraschend – für die Menschheit nicht allzu rosig aussieht. Während die meisten Genre-Vertreter in der Regel eine gewaltige Katastrophe zum Ausgangspunkt ihrer Dystopie haben, lässt Yancey gleich eine ganze Reihe verheerender Plagen auf die Menschen los: Während ein Elektromagnetischer Impuls massiven Ausmaßes sowie eine Reihe Tsumanis die Erdbevölkerung noch vergleichsweise harmlos getroffen haben, sorgte spätestens die dritte Welle mit einer tödlichen Plage dafür, dass von den sieben Milliarden Menschen nur noch wenige Millionen übriggeblieben sind.
Erschreckendes Szenario ohne große Hoffnung aufs Überleben
Als die Handlung von „The 5th Wave“ einsetzt, befindet sich die 16-jährige Protagonistin Cassie gerade mitten in der vierten Angriffswelle der Aliens. Während die Teenagerin schwer bewaffnet im „I am Legend“-Modus durch zerstörte Städte und dichte Wälder kämpft, erzählt Yancey rückblickend, wie es zu der extremen Situation der Hauptfigur kommen konnte. Im Schnelldurchlauf fasst der Autor die verschiedenen Phasen der Invasion zusammen und lässt dabei auch persönliche Schicksale nicht außer Acht: Familien werden auf brutalste Weise auseinandergerissen und wer die Angriffe der Aliens bisher überlebt hat, hat eigentlich kaum Hoffnung auf einen Sieg der Menschheit und somit auch keinen wirklichen Grund, den Kampf gegen die Invasoren und sich selbst Tag für Tag wieder neu aufzunehmen. Es ist ein erschreckendes Szenario, das Rick Yancey hier beschreibt, und eines, das die Neugier des Lesers mehr und mehr weckt. Denn der Autor bleibt bei seinen Ausführungen oft sehr vage und man erfährt lange Zeit nahezu nichts über die Beschaffenheit der Aliens und die Motivation für ihre Wellen der Zerstörung.
Spannend, schockierend, überraschend
„The 5th Wave“ ist durchweg spannend geschrieben, bietet einige fiese Wendungen und erzeugt durch die aus mehreren Blickwinkeln erzählte Geschichte ein sehr stimmiges und abwechslungsreiches Bild des menschlichen Überlebenskampfes. Besonders reizvoll an Yanceys Alien-Invasion ist die Tatsache, dass die Protagonisten wirklich niemandem über den Weg trauen können und man so auch als Leser ständig hin- und hergerissen ist, wenn eine nach außen sehr sympathische Figur plötzlich ihre Mithilfe anbietet. Man kann darüber diskutieren, ob es sich die Aliens mit der Vernichtung der Menschheit nach den ersten Wellen nicht auch hätten deutlich einfacher machen können als es in dem Buch der Fall ist und auch die obligatorische Romanze ruft gelegentlich das ein oder andere Augenrollen hervor – wenngleich diese die lebenswichtige Vertrauensfrage aber auch gekonnt auf die Spitze treibt und somit ebenfalls für große Spannung sorgt. Man kann Yanceys Werk nun einmal schlecht vorwerfen, dass es sich bei diesem Werk in erster Linie um einen Jugendroman handelt und somit auch typische Teenie-Probleme trotz des extremen Settings eine Rolle spielen. Wer die Schwächen dieses Buches penibel sucht, wird sie sicherlich auch finden, man kann „The 5th Wave“ aber auch einfach als das nehmen, was es ist und vermutlich auch sein soll: ein verflucht spannender YA-Sci-Fi-Thriller, der wirklich große Lust auf die beiden Fortsetzungen macht.
Cover: | |
Charaktere: | |
Story: | |
Atmosphäre: |
9/10
Danke für die Rezi 😉 Das Hörbuch ist ja erst vor ein paar Tagen erschienen und ist jetzt schonmal in meinem Warenkorb gelanded…
Dann wünsche ich dir viel Spaß beim Hören! 😉
Hallo Sebastian!
Bin ich froh, dass du bei mir gerade einen Kommentar hinterlassen hast, denn deine Rezension zu „The 5th Wave“ habe ich irgendwie übersehen. Und „Alliens“ reichen mir schon aus, um zu wissen, dass das Buch nichts für mich ist :-), auch wenn der Rest superspannend klingt.
Vielen Dank für deine Rezension und einen schönen restlichen Sonntag dir, liebe Grüße, Iris
Oh nein, hätte ich mal nichts gesagt, das Buch ist nämlich wirklich gut 😀
Aber wenn du mit Aliens nichts anfangen kannst, kann man halt nichts machen – auch wenn die im Buch vorkommenden Aliens jetzt nicht unbedingt die typischen Klischee-Außerirdischen sind…